MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu FDP/Wirtschaftswende:

"Die FDP hat den Rubikon überschritten: Nach dem Zwölf-Punkte-Plan zur Wirtschaftswende gibt es für die Liberalen keinen Weg mehr zurück. Bürgergeld-Streichungen, Steuerentlastungen, ein Einfrieren der Sozialleistungen: Jede einzelne dieser Forderungen böte Grund genug für die Aufkündigung der Koalition, so unüberbrückbar sind die Differenzen zu den Vorstellungen von Grünen und SPD. Doch belässt es der kleinste Koalitionspartner nicht dabei. Lindners Zwölf-Punkte-Papier dokumentiert nichts weniger den Wegfall der Geschäftsgrundlage der Ampel, indem es das Bild einer wankenden Industrienation zeichnet. Das ist eine Kampfansage an einen Kanzler, der seit Monaten mit einer ganz anderen Botschaft durch die Lande tingelt: Deutschland gehe es gut, und wer Gegenteil behaupte, wolle nur das Land schlecht reden. Dazwischen ist kein Platz mehr für einen für alle gesichtswahrenden Kompromiss."/yyzz/DP/ngu