Wien (Reuters) - Die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) kann für ihren geplanten Milliardendeal rund um den russischen Oligarchen Oleg Deripaska keinen neuen Zeitrahmen vorgeben.

"Wir glauben weiterhin, dass eine derartige Transaktion zulässig und möglich ist, einen Zeitpunkt kann ich ihnen heute aber nicht nennen", sagte Bankchef Johann Strobl am Donnerstag auf der Aktionärsversammlung. "Je früher, desto besser", fügte er an. Bisher wollte der Manager die komplexe Transaktion, mit der eingefrorene Gewinne aus Russland herausgeholt werden sollen, im ersten Quartal über die Bühne bringen.

Konkret will die RBI über ihre russische Tochterbank ein Aktienpaket an dem österreichischen Baukonzern Strabag von der Firma MKAO Rasperia kaufen, die vom mit Sanktionen belegten Oligarchen Oleg Deripaska kontrolliert wird. Das Aktienpaket beläuft sich nach mehreren Kapitalschritten bei der Strabag heute auf rund 24 Prozent, wofür die RBI umgerechnet rund 1,1 Milliarden Euro auf den Tisch legen würde.

"Es ist der Wunsch aller, dass sich die RBI aus Russland zurückzieht durch eine Entkonsolidierung. Ein derartiger Schritt wäre ein guter Zwischenschritt", sagte Strobl. Der Strabag-Deal gilt allerdings als umstritten. Österreichs Notenbankchef Robert Holzmann warnte die Bank zuletzt vor Risiken im Zusammenhang mit dem Deal. Strobl erklärte, dass die RBI mit allen zuständigen Behörden, auch in den USA, Gespräche geführt und dabei alle Fragen beantwortet habe. "Natürlich braucht es bei diesen Instituten Zeit für Entscheidungen. Diese Entscheidungen haben wir noch nicht erhalten", sagte der Bankchef.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)