Berlin (Reuters) - Der Wiener Baukonzern Strabag hat im Gerichtsstreit mit seinem russischen Großaktionär Oleg Deripaska über die Abberufung eines Aufsichtsratsmitglieds einen Sieg errungen.

Das Landesgericht Klagenfurt wies die Anfechtungsklage der von Deripaska kontrollierten MKAO Rasperia Trading ab, wie der Konzern am Donnerstagabend mitteilte. Zudem habe das Gericht bestätigt, dass die Baufirma Rasperia aufgrund der sanktionsrechtlichen EU-Bestimmungen zu Recht von der Teilnahme an der Hauptversammlung ausgeschlossen und ihr das damit verbundene Stimmrecht verwehrt habe.

"Wir waren von Beginn überzeugt, völlig im Einklang mit dem geltenden Sanktionsregime zu handeln: Asset Freeze bedeutet, dass nicht nur der Dividendenanspruch eingefroren ist, sondern auch das Teilnahme- und Stimmrecht in der Hauptversammlung", sagte Strabag-Vorstandschef Klemens Haselsteiner. "Wir freuen uns, dass dies nun gerichtlich bestätigt wurde."

Die von Deripaska kontrollierte MKAO Rasperia Trading hält 27,8 Prozent an der Strabag. Der russische Oligarch gilt als Vertrauter von Präsident Wladimir Putin. Er wurde wegen des Ukraine-Krieges auf die Sanktionsliste der EU gesetzt und seine Vermögenswerte eingefroren. Die Strabag schüttet daher keine Gewinne mehr an Deripaska aus. Zudem wurde der von Rasperia entsandte Aufsichtsrat in einer außerordentlichen Hauptversammlung abberufen, wogegen Deripaska geklagt hat. Mitte Februar hatte die erste Verhandlung am Zivilgericht in Klagenfurt stattgefunden.

(geschrieben von Birgit Mittwollen; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)