Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Hugo Boss hat bei den Lagerbeständen CFO Yves Müller zufolge den "Peak erreicht". Das Unternehmen werde sie sukzessive abbauen, ohne Druck, sagte Müller in der Medientelefonkonferenz nach den Ergebnissen zum zweiten Quartal. Ende Juni hatte der Konzern den Angaben zufolge Lagerbestände in Höhe von 1,13 Milliarden Euro, sie lagen währungsbereinigt 53 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen hatte 2022 wegen branchenweiter Probleme in den Lieferketten die Lagerbestände hochgefahren, um sicherzustellen, dass ausreichend Produkte verfügbar sind - es handelt sich laut Quartalsbericht um "Kernprodukte sowie neue Ware für aktuelle und kommende Kollektionen". Die Verwerfungen klingen nun ab. Das Unternehmen sehe sich auf Kurs, bis 2025 den Vorratsbestand "auf ein Niveau von unter 20 Prozent des Konzernumsatzes" zu senken.

Müller rechnet des weiteren damit, dass sich im zweiten Halbjahr der Trend bei den Produktkosten "dreht", die im zweiten Quartal noch erhöht waren. Dadurch rechne der Moderhersteller auf der Kostenseite mit Entlastungen, sowohl bei Rohmaterialien wie Baumwolle und Wolle, aber auch bei den Frachtkosten.

Müller rechnet für das zweite Halbjahr wieder mit einer Verbesserung der Bruttomarge, die sich im zweiten Quartal um 120 Basispunkte auf 62,3 Prozent vom Umsatz verschlechterte. Der Rückgang hänge zusammen mit höheren Produktkosten, unter anderem für Energie, und mit einem höheren Anteil an Großhandelsumsatz verglichen mit dem Einzelhandelsumsatz. Aber auch die Vergleichsbasis aus dem Vorjahr sei hoch gewesen, so dass ein gewisser Basiseffekt eine Rolle spiele, so Müller. Der Konzern habe unter anderem bereits mit Preiserhöhungen gegengesteuert.

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August 02, 2023 04:30 ET (08:30 GMT)