Allschwil (awp) - Eine mögliche EU-Zulassung für den Wirkstoff Aprocitentan bekommt den angeschlagenen Idorsia-Aktien zum Wochenschluss sichtlich gut. Mit der positiven Empfehlung des Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) kommt das Unternehmen einer solchen einen wichtigen Schritt näher.

Konkret geht es um den Einsatz von Aprocitentan zur Behandlung von resistentem Bluthochdruck bei erwachsenen Patienten in Kombination mit mindestens drei blutdrucksenkenden Medikamenten abgegeben, teilte Idorsia am Freitag mit.

Detaillierte Empfehlungen werden den Angaben zufolge in etwa zwei Monaten erwartet. Der Wirkstoff soll künftig unter dem Namen Jeraygo vermarktet werden.

US-Zulassung seit März

In den USA ist das Mittel bereits seit März zugelassen. Dort soll es unter dem Markennamen Tryvio lanciert werden. Während die Entscheidungen der Behörden generell positiv am Markt gewertet werden, bleibt die Frage nach der Finanzierung nach wie vor offen.

Idorsia kämpft bekanntlich mit klammen Kassen. Die Einführung eines neuen Medikamentes ist teuer und mit viel Aufwand verbunden. Im Zuge des US-Zulassung hatte Idorsia angekündigt, das Mittel ab der zweiten Jahreshälfte 2024 zugängig machen zu wollen. Konkretere Pläne könnten mit der geplanten Zahlenvorlage im Mai erfolgen.

Bluthochdruck ist laut Mitteilung eine der Hauptursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und betrifft schätzungsweise 1,3 Milliarden Menschen weltweit. Etwa 10 Prozent dieser Menschen haben einen unkontrollierten Blutdruck, obwohl sie mindestens drei blutdrucksenkende Medikamente verschiedener Klassen in optimaler Dosierung einnehmen. Für sie soll in Zukunft das Medikament von Idorsia zum Einsatz kommen.

An der Börse fällt die Reaktion zunächst klar positiv aus. Gegen 9.30 Uhr gewinnen die Aktien annähernd 7 Prozent auf 1,862 Franken. Dem steht ein bisheriger Jahresverlust von knapp 18 Prozent (Stand Donnerstagabend) gegenüber. Der Gesamtmarkt (SPI) gewinnt zeitgleich 0,57 Prozent hinzu.

hr/kw