Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Freitag im frühen Handel fester. Nach den beiden verlustreichen Vortagen sei eine Gegenreaktion zu erwarten gewesen, heisst es am Markt. Dazu dürften laut Händlern auch die am Vorabend nachbörslich in den USA veröffentlichten Quartalsberichte der US-Technologiegiganten Alphabet und Microsoft beitragen. Damit dürfte die Enttäuschung über die enttäuschenden Zahlen von Meta, Caterpillar und IBM vorerst vergessen sein. Auch in der Schweiz setzen die beiden SMI-Schwergewichte Nestlé und Roche nach den jüngsten Kursverlusten zu einer Gegenbewegung an.

Wie stark die Erholung letztlich ausfällt und ob es für eine positive Wochenbilanz reicht, dürfte auch von den US-Daten abhängen, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Mit dem PCE-Deflator, dem bevorzugten Inflationsmass der US-Notenbank, werden weitere Preisdaten veröffentlicht. Am Vortag hatte der BIP-Deflator, der die rein binnenwirtschaftliche Inflationsentwicklung in den USA anzeigt, enttäuscht.

Der Leitindex SMI notiert um 09.15 Uhr um 0,77 Prozent höher bei 11'347,11 Punkten. Der SLI Index der 30 wichtigsten Aktien gewinnt 0,78 Prozent auf 1852,36 und der breite SPI 0,71 Prozent auf 15'121,33 Zähler. Von den SLI-Werten legen 24 zu und fünf geben nach. Unverändert zeigen sich die Lindt&Sprüngli PS.

An der Spitze stehen Sika (+2,7%), die damit den Kursrutsch vom Vortag mehr als wettmachen. Ebenfalls gesucht sind Wachstumstitel wie Partners Group (+2,0%), Straumann (+1,3%) und VAT (+1,0%). Auch Zykliker wie Swatch und Kühne+Nagel gewinnen rund 1,5 Prozent.

Nestlé (+1,5%) und Roche GS (+0,5%) machen einen Teil ihrer jüngsten Verluste wieder wett.

Im Fokus stehen zudem die Aktien von SGS (+0,2%). Der Prüfkonzern ist im ersten Quartal organisch stärker gewachsen als erwartet, hat aber beim Umsatz leicht enttäuscht.

Schwächer im SLI sind die Titel von SIG (-1,1% oder -0,21 Fr,). Sie werden allerdings ex Dividende von 0,48 Franken gehandelt.

Auf den hinteren Rängen fallen AMS Osram (+5,5%) auf. Der Halbleiterhersteller hat ebenfalls Quartalszahlen veröffentlicht, die allerdings von vielen Sondereffekten geprägt sind.

Idorsia steigen um 2,5 Prozent. Dem Biotechunternehmen hilft die Aussicht auf eine baldige Zulassung des Wirkstoffs Aprocitentan in der EU.

Clariant (+1,6%) werden vor den anstehenden Zahlen gekauft, wie es heisst. Zudem hat Barclays das Kursziel erhöht.

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