Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem neuen Stabilisierungsansatz rechnen Marktteilnehmer zum Wochenstart an den europäischen Börsen. Der DAX wird vorbörslich gut 0,3 Prozent höher errechnet um 17.800 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 sieht es ähnlich aus. "Zum Wochenstart reagieren die Anleger erleichtert darauf, dass es am Wochenende zu keinen neuen Eskalationen im Mittleren Osten gekommen ist", sagt Thomas Altmann von QC Partners und weiter: "Das sehen wir auch am Rückgang des Goldpreises sowie an den steigenden Zinsen für US-Staatsanleihen".

Zudem kommen die Ölpreise weiter zurück. Von den Börsen in Asien kommt leichter Rückenwind.

"Tendenziell dürfte der Abwärtsdruck nun in eine uneinheitliche Entwicklung münden", meint ein anderer Marktteilnehmer. In den Blick rücke nun vor allem die Berichtssaison.


 Technologieaktien weiter unter Druck - Versorger mit guten Perspektiven 

Besonders Technologiewerte dürften zunächst noch relativ schwach abschneiden. "Die Stimmung ist schlecht", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf das neue Jahrestief von Tesla und die fortgesetzten Verlusten bei anderen Titeln der so genannten Magnificent Seven oder Glorreichen Sieben, wie sie genannt werden. Am Freitag waren Nvidia um 10 Prozent eingeknickt. Daneben war die Netflix-Aktie um 9 Prozent abgerutscht nach einem enttäuschenden Ausblick.

In der laufenden Woche legen mit Tesla, Meta, Microsoft und Alphabet gleich vier der Glorreichen Sieben ihre Zahlen auf den Tisch. Daneben werden - besonders wichtig für den DAX - bereits an diesem Abend die Zahlen von SAP erwartet.

Gute Perspektiven für Versorgeraktien sieht Ulrich Stephan von der Deutschen Bank und verweist auf den Ausbau der Rechenzentren weltweit. Ihr Stromverbrauch werde von 460 Terrawattstunden 2022 auf mehr als 800 Terrawattstunden 2026 steigen, betont er mit Blick auf Ergebnisse des Branchentreffens "Data Center World". Bereits jetzt komme es aber zu regionalen Engpässen bei Strom: "Daher muss die Stromversorgung zügig ausgebaut werden", sagt der Anlagestratege. "Versorger und auf die Stromversorgung spezialisierte Unternehmen sollten hiervon profitieren können".

Knorr-Bremse tendieren vorbörslich 0,4 Prozent fester bei gut 68 Euro. Das Unternehmen kauft in Nordamerika zu und übernimmt das Bahnsignaltechnikgeschäft der französischen Alstom. Als Kaufpreis wurde ein Unternehmenswert von rund 630 Millionen Euro vereinbart. Die Analysten der UBS haben das Kursziel für Knorr-Bremse auf 86 von 79 Euro erhöht.

VW zeigen sich unbeeindruckt von Berichten am Wochenende, dass Hacker, die mutmaßlich aus China stammten, den Autobauer jahrelang ausspioniert haben sollen.

Borussia Dortmund liegen leichter im Markt, nachdem der Fußballclub am jüngsten Spieltag Boden verloren hat auf den Konkurrenten Leipzig im Rennen um einen Platz in der lukrativen Champions League in der kommenden Saison.


DEVISEN          zuletzt        +/- %       0:00  Fr, 17:25   % YTD 
EUR/USD           1,0665        +0,0%     1,0660     1,0666   -3,4% 
EUR/JPY           165,00        +0,2%     164,70     164,81   +6,0% 
EUR/CHF           0,9720        +0,1%     0,9706     0,9694   +4,8% 
EUR/GBP           0,8612        -0,1%     0,8618     0,8593   -0,7% 
USD/JPY           154,72        +0,1%     154,49     154,51   +9,8% 
GBP/USD           1,2384        +0,1%     1,2372     1,2413   -2,7% 
USD/CNH           7,2510        +0,0%     7,2510     7,2468   +1,8% 
Bitcoin 
BTC/USD        66.329,05        +2,4%  64.752,93  64.457,30  +52,3% 
 
 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settlem.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          82,25        83,14      -1,1%      -0,89  +13,3% 
Brent/ICE          86,31        87,29      -1,1%      -0,98  +12,6% 
 
METALLE          zuletzt       Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     2.366,97     2.392,50      -1,1%     -25,53  +14,8% 
Silber (Spot)      27,94        28,69      -2,6%      -0,75  +17,5% 
Platin (Spot)     934,48       936,05      -0,2%      -1,57   -5,8% 
Kupfer-Future       4,49         4,50      -0,1%      -0,00  +15,0% 
 
YTD bezogen auf Schlusskurs des Vortags 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 22, 2024 02:02 ET (06:02 GMT)