--Operativer Verlust im ersten Quartal

--Kapazitäten werden im 2. Quartal langsamer als geplant aufgebaut

--Guten zweites Halbjahr erwartet

(NEU: Details zu Zahlen und Ausblick, Kursreaktion)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Streiks im Luftverkehr haben der Lufthansa im ersten Quartal einen höheren operativen Verlust als im Vorjahr beschert. Für das Gesamtjahr wird der MDAX-Konzern pessimistischer - auch wegen eines langsameren Aufbaus der Kapazitäten - und senkt seine Gewinnprognose deutlich. Die Buchungen insbesondere für die Sommerferienmonate entsprächen jedoch den Erwartungen. Die Aktie fällt am Nachmittag um 3 Prozent.

Im ersten Quartal lag der bereinigte EBIT-Verlust nach vorläufigen Zahlen bei 849 Millionen Euro nach einem Fehlbetrag von 273 Millionen im Vorjahr und fiel damit höher aus als von der Lufthansa erwartet. Der Konzern verwies auf diverse Streiks, "sowohl von verschiedenen Beschäftigtengruppen innerhalb des Konzerns als auch von Beschäftigten bei Systempartnern". Dadurch sei das Ergebnis mit rund 350 Millionen Euro belastet worden. Der bereinigte freie Cashflow war mit 305 Millionen Euro positiv, was das Unternehmen auf anhaltend hohe Einnahmen aus Ticketvorauszahlungen zurückführte.

Im zweiten Quartal dürfte das Ergebnis unter Vorjahr liegen. Hier wird mit zusätzlichen Belastungen von 100 Millionen Euro gerechnet, und zwar wegen der Auswirkungen der inzwischen beigelegten Tarifauseinandersetzungen - insbesondere bei Lufthansa Airlines - auf die kurzfristige Buchungsnachfrage sowie wegen der anhaltenden Konflikte bei Austrian Airlines.

Lufthansa wird die Kapazitäten langsam aufbauen, um die Pünktlichkeit zu verbessern und weil sich die Auslieferungen neuer Flugzeuge verzögern. In der zweiten Jahreshälfte werde das Ergebnis wegen der guten Buchungslage voraussichtlich besser ausfallen als im Vorjahr.

Für das Gesamtjahr rechnet die Lufthansa nun mit einem bereinigten EBIT von rund 2,2 Milliarden Euro. Bislang war sie von einem Ergebnis auf dem Vorjahresniveau von 2,68 Milliarden Euro ausgegangen. Der bereinigte freie Cashflow wird bei mindestens 1 Milliarde Euro statt mindestens 1,5 Milliarden Euro gesehen. Risiken für den Ausblick stellten die nicht absehbaren Auswirkungen der jüngsten Eskalation des Nahost-Konflikts und weitere geopolitische Unsicherheiten dar, erklärte das Unternehmen.

Die Zahlen zum ersten Quartal wird die Lufthansa am 30. April veröffentlichen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/rio

(END) Dow Jones Newswires

April 15, 2024 10:30 ET (14:30 GMT)