Zürich/London (Reuters) - Der Nahrungsmittelriese Nestle ist auch im neuen Jahr nicht in die Gänge gekommen.

Der Umsatz des Herstellers von Nespresso, Maggi, KitKat oder Perrier sank im ersten Quartal um 5,9 Prozent auf 22,1 Milliarden Franken. Belastend wirkte vor allem die ungünstige Währungsentwicklung, wie der Schweizer Konzern am Donnerstag mitteilte. Aber auch das von den Anlegern stark beachtete interne Realwachstum, das die Absatzvolumen und Veränderungen im Produktmix umfasst, verringerte sich um 2,0 Prozent und verfehlte damit die Analystenerwartungen. Trotz kräftiger Preiserhöhungen war der Umsatz des Konzerns aus Vevey am Genfersee bereits 2023 geschrumpft. Doch nun will Nestle den Produktabsatz wieder zur Wachstumslokomotive machen. Im Gesamtjahr 2024 erwartet Konzernchef Mark Schneider weiterhin ein organisches Umsatzwachstum von vier Prozent.

"Wir hatten einen gedämpften Start erwartet und sehen nun im zweiten Quartal einen starken Aufschwung beim internen Realwachstum und eine stabile Leistung für den Rest des Jahres", erklärte Schneider. Die zahlreichen Wachstumsinitiativen zeigten bereits Erfolge. Doch die Anleger blieben skeptisch, vorbörslich sackten die Nestle-Aktien über drei Prozent ab. Das schwache interne Realwachstum dürfte die Anleger kaum beruhigen, erklärte Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy. Bei anderen Branchenvertretern hätten sich die Ergebnisse zuletzt verbessert.

Die Konsumgüterbranche hat den Verbrauchern seit mehr als zwei Jahren deutlich höhere Preise aufgebürdet. Der Trend begann mit der Covid-Pandemie und wurde durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine noch verschärft. Vom Sonnenblumenöl bis zu den Frachtkosten wurde alles teurer und brachte insbesondere Kunden mit einer dünneren Brieftasche in Bedrängnis. Die Verbraucher reagierten, indem sie auf preisgünstigere Marken oder Eigenmarken auswichen.

In der wichtigsten Marktregion Nordamerika sackte der Nestle-Absatz im Startquartal 2024 am deutlichsten ab. Vor allem das Geschäft mit Tiefkühlprodukten habe gelitten. Bei Tiefkühlpizzen und -snacks machte Nestle einen intensiven Preiswettbewerb aus. "In Nordamerika haben wir unsere Produktinnovationen und unsere Marketinginitiativen intensiviert, vor allem im Tiefkühlgeschäft, welches im ersten Quartal an Boden einbüsste", erklärte Schneider.

(Bericht von Oliver Hirt und Richa Naidu, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)