Der Vorstandsvorsitzende von Siemens, Jim Hagemann Snabe, ist offen für eine Verlängerung seiner Amtszeit bei dem deutschen Maschinenbau- und Technologieunternehmen nach dem Auslaufen seiner Amtszeit im nächsten Jahr, sagte er am Dienstag gegenüber Reuters.

"Bei der Hauptversammlung 2025 werde ich elfeinhalb Jahre im Aufsichtsrat gewesen sein. Ich könnte also meine Amtszeit noch einmal verlängern, zwar nicht um vier Jahre, aber vielleicht um ein oder zwei Jahre, wenn nötig", sagte Snabe in einem Interview.

Snabe, ein ehemaliger Vorstandsvorsitzender des Softwareunternehmens SAP, ist seit 2018 Vorsitzender des Siemens-Aufsichtsrats, nachdem er im Oktober 2013 in das Gremium eingetreten war.

Der 58-jährige Däne hatte zuvor seine Zukunft offen gelassen, da er befürchtete, nach 12 Jahren im Vorstand nicht mehr unabhängig zu sein.

Snabe sagte, es sei wichtig, in dieser Phase einen Vorsitzenden zu haben, "um die Entwicklung des Technologieunternehmens zu beschleunigen". "Unabhängig davon suchen wir natürlich nach meinem Nachfolger", sagte er.

Siemens hat am Dienstag den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Roland Busch um fünf Jahre bis 2030 verlängert, ebenso wie den von Cedrik Neike, dem Chef der Siemens-Flaggschiffsparte Digital Industries.

Der Vertrag von Matthias Rebellius, Chef von Smart Infrastructure, soll noch in diesem Jahr verlängert werden.

Der Vorstand von Siemens besteht derzeit aus fünf Mitgliedern, was für ein Unternehmen seiner Größe relativ wenig ist.

"Der Vorteil eines schlanken Vorstands ist, dass es dort ein großes gegenseitiges Vertrauen gibt", sagte Snabe. "Ich könnte mir aber vorstellen, den Vorstand zu erweitern."

Die Siemens-Zugsparte Mobility ist der einzige Bereich, der nicht im Vorstand vertreten ist. Snabe hat sich für die Sparte eingesetzt, deren Abtrennung von Siemens von einigen Investoren gefordert wurde.

"Züge sind ein wichtiger Teil einer intelligenten und nachhaltigen Infrastruktur", sagte er. "Und unser Mobilitätsgeschäft läuft besser als das aller unserer Wettbewerber." (Berichterstattung von Alexander Hübner; Redaktion: John Revill; Bearbeitung: Kirsti Knolle und Jan Harvey)