(Wiederholung)

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--An den europäischen Börsen setzt sich am Freitagmittag eine marktbreite Erholung durch. Der DAX legt um 0,9 Prozent auf 18.116 Punkte zu, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,8 Prozent nach oben auf 5.008 Punkte. Angeführt wird der Aufschwung von den Öl- und Gaswerten, den Energieversorgern sowie den rohstoffnahen Basic Resources. "Der Markt setzt darauf, dass die geldpolitische Wende einen konjunkturellen Aufschwung einleitet", so ein Marktteilnehmer. Sehr schwach im Markt liegen Varta, die um knapp 30 Prozent einbrechen.

Auch der Euro gibt deutlich nach, er fällt auf 1,0650 Dollar und markiert die tiefsten Stände seit Mitte November. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins zwar am Donnerstag noch einmal unverändert gelassen, die Erwartung einer Zinssenkung im Juni dabei aber fest verankert. Auch die langen Renditen kommen nun wieder etwas zurück.

"Es ist wie immer: Die konjunkturabhängigen Basic Resources setzen nun bereits auf einen Aufschwung, obwohl dieser noch nicht da ist", so ein Marktteilnehmer. Ihr Stoxx-Branchenindex ist mit einem Plus von 2,8 Prozent Gewinner Nummer eins unter den Sektorenindizes. Während Gold auf neue Allzeithochs steigt und erstmals mit der Marke von 2.400 Dollar je Unze flirtet, ziehen nun auch die Preise der Industriemetalle stark an, so von Kupfer, Zink oder auch Blei.

Der Stoxx-Index der Ölwerte steigt um 2,2 Prozent. Auch die Ölpreise setzen ihre Aufwärtstrends fort. Hinzu kommt Übernahmefantasie: Aufhorchen lässt die Kreise-Meldung von Reuters, dass der britische Energiekonzern BP kürzlich von der Abu Dhabi National Oil Co als mögliches Übernahmeziel ins Auge gefasst wurde. Dies zeigt nach Aussage eines Marktteilnehmers, dass bei den aktuellen Bewertungen in dem Sektor größere Deals stattfinden könnten. Dies dürfte die Bewertungen in dem Sektor stützen, sagt er. BP gewinnen 3,1 Prozent, Shell 2,6 Prozent und OMV 1,7 Prozent.

Im DAX liegen RWE mit einem Plus von 3,1 Prozent vorn, die Aktie hat bisher in diesem Jahr mit ihrer Kursentwicklung stark enttäuscht. Auch im DAX ist der Aufschwung marktbreit, deutlicher im Minus liegen nur Infineon, die 0,9 Prozent abgeben.


   Varta-Aktie bricht ein - Restrukturierung stockt 

"Das liest sich wirklich schlecht", so ein Aktienhändler zu der Mitteilung von Varta, die Aktie bricht rund 30 Prozent ein. Ein Restrukturierungsprogramm folge auf das nächste, bei einem unverändert hohen Schuldenberg. Inwieweit der Cyberangriff für die jüngste Entwicklung mitverantwortlich sei, sei schwer abzuschätzen. Fakt wiederum sei, dass eine Veröffentlichung des Jahresberichtes nach dem 30. April wohl unweigerlich zu dem Ende der Mitgliedschaft im SDAX führen werde. Den Regularien zufolge dürfte dies nach der nächsten Überprüfung am 5. Juni anstehen. Die DZ Bank bestätigte aufgrund der andauernd hohen Unsicherheit ihre Verkaufsempfehlung.

Positiv werden die Nachrichten von Thyssenkrupp gewertet, für die Aktie geht es um 1,6 Prozent nach oben. Das Unternehmen plant eine Umstrukturierung der Stahlsparte. "Wie erwartet wird die Kapazität heruntergefahren", so ein Aktienhändler. Mit Blick auf den Produktionsstandort Deutschland und die Entwicklung der Energiepreise wäre dies der erwartete Schritt.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           5.007,69        +0,8%         41,01     +10,8% 
Stoxx-50                4.416,02        +1,1%         47,75      +7,9% 
DAX                    18.115,58        +0,9%        161,10      +8,1% 
MDAX                   26.968,25        +1,0%        265,07      -0,6% 
TecDAX                  3.370,53        +0,5%         16,23      +1,0% 
SDAX                   14.575,27        +0,5%         73,79      +4,4% 
FTSE                    8.023,35        +1,3%         99,55      +2,9% 
CAC                     8.094,31        +0,9%         70,57      +7,3% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                    absolut    +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,38                      -0,08      -0,19 
US-Zehnjahresrendite        4,54                      -0,05      +0,66 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:20 Uhr  Do, 17:21   % YTD 
EUR/USD                   1,0654        -0,7%        1,0710     1,0711   -3,5% 
EUR/JPY                   163,37        -0,6%        164,09     164,16   +5,0% 
EUR/CHF                   0,9731        -0,3%        0,9756     0,9756   +4,9% 
EUR/GBP                   0,8535        -0,1%        0,8540     0,8553   -1,6% 
USD/JPY                   153,34        +0,1%        153,23     153,25   +8,8% 
GBP/USD                   1,2484        -0,6%        1,2539     1,2522   -1,9% 
USD/CNH (Offshore)        7,2652        +0,1%        7,2584     7,2577   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                70.721,11        +0,8%     70.870,78  69.830,47  +62,4% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  86,18        85,02         +1,4%      +1,16  +18,7% 
Brent/ICE                  90,75        89,74         +1,1%      +1,01  +18,4% 
GAS                               VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF                 30,045        29,45         +2,0%      +0,60  -13,6% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             2.399,90     2.372,38         +1,2%     +27,53  +16,4% 
Silber (Spot)              29,20        28,50         +2,5%      +0,70  +22,8% 
Platin (Spot)           1.001,47       983,50         +1,8%     +17,97   +1,0% 
Kupfer-Future               4,35         4,25         +2,3%      +0,10  +11,3% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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DJG/hru/cln

(END) Dow Jones Newswires

April 12, 2024 06:41 ET (10:41 GMT)