--Einbruch bei Elektroautos

--Marktführer Volkswagen mit Absatzrückgang

--Produktion deutlich rückläufig

(NEU: Aussagen EY, Produktionsdaten vom VDA)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach zwei Monaten mit steigenden Verkaufszahlen ist der deutsche Automarkt im März ins Minus gerutscht. Der Pkw-Absatz sank um 6,2 Prozent auf 263.844 Einheiten, wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) mitteilte. Im ersten Quartal stand ein Plus von 4,2 Prozent auf 694.785 Autos zu Buche.

"Es geht nicht voran auf dem Neuwagenmarkt", sagte Constantin M. Gall, Partner bei der Prüfungs- und Beratungsfirma EY. "Wachstumsimpulse fehlen, die Konjunktur schwächelt, Privatleute und Unternehmen bleiben in Wartestellung." Der Wegfall der Umweltprämie für Elektroautos habe zu erheblicher Verunsicherung geführt, sagte er. "Viele Kunden beginnen am Hochlauf der Elektromobilität zu zweifeln, wenn auch die Politik nicht mehr bereit ist, diese Technologie zu fördern."

So brach der Absatz von Elektroautos im März um 28,9 Prozent ein, womit ihr Anteil an den Neuzulassungen 11,9 Prozent betrug. Der EY-Partner geht nicht davon aus, dass sich dieses Jahr im Markt für Elektrofahrzeuge viel tun wird. Für die Hersteller könnte das wegen neuer, verschärfter CO2-Ziele in der EU 2025 zum Problem werden. "Die Branche kann sich einen stagnierenden oder gar rückläufigen Absatz von Elektroautos eigentlich nicht leisten, denn dann würden Milliardenstrafen fällig."

Die Verkäufe von Benzinern fielen um 3,4 Prozent, von Autos mit Dieselantrieb wurden 0,5 Prozent weniger zugelassen als im Vorjahresmonat, wie das KBA weiter mitteilte. Der Absatz von Hybridautos ging um 1,2 Prozent zurück.

Unter den Herstellern verzeichnete Volkswagen einen Absatzrückgang um 3,4 Prozent auf 48.180 Einheiten. Bei der Premiumtochter Audi brach der Absatz um 38 Prozent ein. Auch Mercedes schnitt mit einem Minus von 23 Prozent deutlich schlechter ab als im Vorjahresmonat, während BMW mit plus 0,6 Prozent etwas mehr verkaufte.

Die Pkw-Produktion im Inland sackte im März um 15 Prozent auf 372.800 Einheiten ab, auch weil es drei Arbeitstage weniger gab als im Vorjahr, wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte. Im Quartal ging die Produktion um 9 Prozent zum Vorjahr auf 1 Million Pkw zurück. Sie lag damit 18 Prozent unter dem Niveau der ersten drei Monaten des Vorkrisenjahres 2019.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/brb

(END) Dow Jones Newswires

April 04, 2024 07:56 ET (11:56 GMT)