NEW YORK (awp international) - Der EUR/USD-Kurs hat sich am Dienstag wenig verändert. Im New Yorker Handel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt 1,1593 US-Dollar.

Der Franken verteuerte sich derweil am Abend gegenüber dem Euro und dem Dollar. Die Währungspaare EUR/CHF und USD/CHF notieren aktuell mit 1,0555 rsp. 0,9105 fast auf Tagestief.

Zuvor hatte SNB-Direktoriumsmitglied Andréa Maechler einmal mehr die Bereitschaft der Notenbank zu Devisenmarktinterventionen bekräftigt. Die Notenbank sei "jederzeit bereit", an den Devisenmärkten einzugreifen, um eine Aufwertung der Landeswährung zu bremsen, sagte sie am Dienstag an einer Veranstaltung in St. Gallen. Die SNB habe kein bestimmtes Kursniveau, ab dem sie mit dem Verkauf von Franken beginnen würde, um die Währung zu schwächen. Maechler verwies mit Blick auf den wieder erstarkten Franken aber auch auf die Inflationsdifferenz zum Ausland. Die im Vergleich zum Ausland niedrige Teuerung der Schweiz trage zum hohen Wert der Landeswährung bei.

Konjunkturdaten aus Deutschland fielen derweil durchwachsen aus. Während sich der Aussenhandel im September schwach entwickelte, stiegen die ZEW-Konjunkturerwartungen im November überraschend an. Der Frühindikator war zuvor fünf Monate in Folge gefallen.

Ökonomen zeigten sich nach den ZEW-Daten verhalten zuversichtlich. "Die Talsohle schlechter Nachrichten könnte damit allmählich erreicht sein", sagte Jens-Oliver Niklasch, Volkswirt bei der Landesbank Baden-Württemberg. "Mit Blick auf die kommenden sechs Monate sollte die Inflation fallen und für die Lieferengpässe sollte eine Entspannung eintreten." Die deutsche Wirtschaft habe aber eine "holprige Wegstrecke" vor sich.

Marktteilnehmer schauten zudem auf die US-Notenbank Fed. Sie verwiesen auf einen Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, wonach das Rennen um die Spitze des Fed spannend werden könnte. Laut informierten Kreisen wurde die Notenbankerin Lael Brainard während eines Treffens im Weissen Haus zu der Personalie befragt. Die Amtszeit von Fed-Chef Jerome Powell, der noch von der Trump-Regierung ernannt worden ist, läuft im Februar aus. Eine Wiederernennung ist möglich, aber nicht sicher. Brainard gilt einer lockeren Geldpolitik zugeneigt.

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