FRANKFURT (awp international) - Der Euro hat am Freitag nach der Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts zugelegt. Am Nachmittag kostet die Gemeinschaftswährung 1,1339 US-Dollar. Im frühen Handel hatte sie noch knapp unter 1,13 Dollar notiert.

Auch zum Schweizer Franken gewinnt der Euro Terrain und steigt auf 1,0442 von 1,0410 Franken noch am Morgen. Derweil büsst der Dollar im Tagesverlauf erzielte Gewinne wieder ein und wird zuletzt wie am Morgen zu 0,9210 Franken gehandelt.

Gemäss den am Freitag von der SNB veröffentlichten provisorischen Zahlen sind die Devisenreserven im vergangenen Jahr um rund 52 Milliarden gestiegen und lagen Ende Dezember bei 944 Milliarden Franken. Damit übertreffen die Devisenreserven die Höhe des Bruttoinlandproduktes um rund 30 Prozent.

Allerdings waren die Interventionen der SNB am Devisenmarkt deutlich geringer als noch 2020. In den ersten drei Quartalen - mehr ist noch nicht bekannt - waren es lediglich 8,5 Milliarden, dazu dürfte gemäss Schätzungen von Analysten maximal nochmals ein Betrag in dieser Grössenordnung im vierten Quartal dazu gekommen sein. Zuletzt war die SNB am Devisenmarkt kaum mehr aktiv, wie der starke Anstieg des Frankens zum Euro in den letzten Wochen vermuten lässt.

Durchwachsene US-Jobdaten

Ein durchwachsener US-Arbeitsmarktbericht hat den Dollar belastet. Die Erholung des Arbeitsmarktes in den USA ist zum Jahresende 2021 weniger als erwartet vorangekommen. So hat die US-Wirtschaft im Dezember wesentlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau in den beiden Vormonaten nach oben revidiert. Zudem ist die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Corona-Krise gefallen.

Die in der Eurozone stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreise bewegten den Euro am Vormittag kaum. Die Inflationsrate ist im Dezember mit 5,0 Prozent auf den höchsten Stand seit Einführung des Euro gestiegen. Volkswirte hatten hingegen einen leichten Rückgang erwartet. Nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Christoph Weil dürfte es noch bis zum Herbst dauern, bis die Inflationsrate wieder auf das von der EZB anvisierte Ziel von zwei Prozent fallen wird. Die Commerzbank rechnet aber weiter fest damit, dass die EZB die Leitzinsen in diesem Jahr noch nicht erhöhen wird.

Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,83430 (0,83593) britische Pfund und 130,90 (131,05) japanische Yen fest.

Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1790 Dollar gehandelt. Das war ein Dollar weniger als am Vortag./jsl/he