Frankfurt (Reuters) - Verbraucher in der Euro-Zone setzen ihre kurzfristigen Inflationserwartungen laut einer Umfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) immer weiter nach unten.

Im Mittel (Median) rechneten Verbraucher im März damit, dass die Teuerungsrate binnen zwölf Monaten bei 3,0 Prozent liegen wird, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag in Frankfurt mitteilte. Das ist das niedrigste Niveau seit Dezember 2021. In der vorangegangenen Februar-Umfrage hatten Konsumenten auf Sicht von zwölf Monaten noch eine Inflation von 3,1 Prozent erwartet, in der Januar-Umfrage waren es 3,3 Prozent gewesen. Auf Drei-Jahres-Sicht gingen die Verbraucher im März wie schon im Februar von einer Teuerung von 2,5 Prozent aus.

Die Teuerung im Euroraum näherte sich zuletzt immer mehr dem Inflationsziel der Währungshüter von 2,0 Prozent an, das sie mittelfristig als optimales Niveau für die Wirtschaft in der 20-Ländergemeinschaft anstreben. Im März lag sie bei 2,4 Prozent, nach 2,6 Prozent im Februar und 2,8 Prozent im Januar. Inzwischen steuert die EZB darauf zu, auf ihrer Zinssitzung am 6. Juni erstmals wieder die Zinsen zu senken. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte unlängst gesagt, die Notenbank werde die Zinsen bald nach unten setzen, sollte es nicht zu großen Überraschungen kommen.

Der EZB geben die monatlichen Daten zu den Inflationserwartungen stets wichtige Anhaltspunkte zum Inflationsbild im Euroraum. Rund 19.000 Personen aus elf Euro-Ländern, darunter Deutschland, Frankreich und Italien, nehmen an der Umfrage teil.

(Bericht von Frank Siebelt, redigiert von Reinhard Becker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)