Zuvor hatten georgische Sicherheitskräfte erklärt, sie hätten eine Ladung Sprengstoff sichergestellt, die auf dem Weg in die russische Stadt Woronesch gewesen sei. "Das bestätigt erneut im Grundsatz das, was hochrangige ukrainische Regierungsvertreter offen gesagt haben und was sie wahrscheinlich immer noch wollen: eine zweite Front in unserem Land", sagte der künftige Ministerpräsident Irakli Kobachidze der Nachrichtenagentur Interpressnews zufolge. Die ukrainische Botschaft erklärte, man untersuche die Anschuldigungen in Bezug auf "die Verwicklung ukrainischer Staatsangehöriger in illegale Aktivitäten". Georgien solle den Vorfall aber nicht politisieren.

Den georgischen Sicherheitsbehörden zufolge war der Sprengstoff in einer Ladung Autobatterien versteckt und hatte eine Route über Rumänien, Bulgarien und die Türkei genommen. Dies erinnert an russische Berichte über den Angriff auf die Krim-Brücke. Damals hatte Russland erklärt, ein Lastwagen mit Sprengstoff sei über Dritt-Länder ins Land gekommen.

Kobakhidze soll Nachfolger von Irakli Garibaschwili an der Spitze der Regierung werden, der vergangene Woche zurücktrat, um den Weg für einen neuen Spitzen-Kandidaten der Regierungspartei für die diesjährigen Wahlen freizumachen. Die Partei hat ihren einst prowestlichen Kurs geändert und sich Russland angenähert.

(Bericht von: Felix Light, geschrieben von: Markus Wacket; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)