--Bereinigtes EBITDA sinkt um 5 Prozent, Umsatz um 12 Prozent

--BASF bleibt mit Blick auf die weitere Entwicklung vorsichtig

--Auftragslage im zweiten Quartal ähnlich wie zum Jahresauftakt

(NEU: Aussagen aus der Analystenkonferenz, Marktreaktionen)

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Niedrigere Preise in fast allen Geschäften sowie negative Wechselkurseffekte haben BASF im ersten Quartal zu schaffen gemacht. Während der Umsatz um etwa 2,4 Milliarden Euro einbrach und damit um 1 Milliarde Euro mehr als von Analysten erwartet, fiel der Rückgang beim operativen Gewinn geringer aus als befürchtet. Die meisten Geschäfte verzeichneten steigende Gewinnzahlen, rückläufig entwickelten sich die Ergebnisse in der Agrarchemie sowie im Bereich Beschichtungen und Katalysatoren. Überdies belasteten erhöhte Rückstellungen für Bonuszahlungen.

Das um Sondereffekte bereinigte EBITDA schrumpfte um 5,3 Prozent auf 2,71 Milliarden Euro, wie der Chemieriese vor seiner Hauptversammlung in Ludwigshafen mitteilte. Damit übertrifft es den von Vara Research erhobenen Konsens von 2,57 Milliarden Euro. Der Umsatz sank um 12,2 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro. Vorstandschef Martin Brudermüller, der nach sechs Jahren an der Spitze zum Abschluss der Hauptversammlung das Ruder an den bisherigen China-Chef Markus Kamieth übergibt, sprach von einem "soliden Quartal".

Die Chemiebranche steckt seit geraumer Zeit in einer Krise. Hohe Produktionskosten und eine sich immer weiter abschwächende Nachfrage belasteten auch BASF im vergangenen Jahr massiv. Zuletzt verzeichnete der Konzern aber steigende Absatzmengen in etlichen Geschäftsfeldern jenseits von Agrar- und Autobranche. BASF habe einerseits von einer Aufstockung der Lagerbestände bei Kunden profitiert, sagte Brudermüller in einer Telefonkonferenz mit Analysten. Es habe aber zusätzliche Bestellungen gegeben, weil Unternehmen nach den Angriffen der Huthi-Rebellen auf Schiffe im Roten Meer vorgesorgt hätten.

Finanzchef Dirk Elvermann sagte, es lasse sich noch nicht beurteilen, ob es sich um eine nachhaltige Erholung handele. Alle Cracker von BASF in Europa seien im Betrieb, die 70-Prozent-Marke bei der Auslastung sei überschritten, die Nachfrage damit sicherlich höher als 2023. Was die Auftragslage angehe, so folge das zweite Quartal bisher dem ersten. "Es gibt eine gewisse Nachfrage, aber diese ändert sich nicht wirklich zum Positiven. Ich würde also eher sagen: Das ist eine Fortsetzung dessen, was wir im ersten Quartal gesehen haben", sagte Elvermann. Deshalb halte BASF auch an seiner Prognose fest: Die sieht ein bereinigtes EBITDA von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro vorsieht, nach 7,7 Milliarden im Jahr zuvor.

Bernstein-Analyst Peter Clark bewertete die BASF-Zahlen als solide. Sie stützten den Ausblick für das Gesamtjahr, schrieb er in einer ersten Einschätzung. Die BASF-Aktie notierte im frühen Handel weitgehend unverändert.

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April 25, 2024 04:57 ET (08:57 GMT)