FRANKFURT (Dow Jones)--Der Early Bird, der Frühindikator für die deutsche Wirtschaft, ist im Dezember zum dritten Mal in Folge gestiegen. Mit 0,82 Punkten erreichte er den höchsten Stand seit Beginn der Datenreihe 1993. "Ein beträchtlicher Anteil des Anstiegs der vergangenen Monate ist auf den schwächeren Euro zurückzuführen, der die preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Produkte auf dem Weltmarkt merklich verbessert hat", schreibt Volkswirt Ralph Solveen in einer Mitteilung.

Zudem drückt nach seiner Aussage die in den vergangenen Monaten deutlich gestiegene Kernteuerungsrate den kurzfristigen Realzins immer weiter nach unten, womit sich die Impulse von Seiten der Geldpolitik zuletzt noch einmal verstärkt haben. "Leicht verschlechtert hat sich dagegen das weltwirtschaftliche Umfeld, was aber angesichts der positiven Entwicklung der beiden anderen Unterkomponenten des Early Bird nicht weiter ins Gewicht fiel", kalkuliert Solveen.

Bisher hätten die vom Early Bird signalisierten sehr guten konjunkturellen Rahmenbedingungen wegen der Pandemie noch keine durchschlagende Wirkung entfaltet. Sollte die Pandemie aber irgendwann überwunden sein und auch die mit ihr zusammenhängenden Lieferengpässe zumindest an Bedeutung verloren haben, dürfte in Deutschland ein kräftiger Aufschwung einsetzen, prognostiziert der Ökonom.

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January 14, 2022 02:33 ET (07:33 GMT)