NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen sind am Mittwoch mit kräftigen Abschlägen in den Handel gestartet. Grund ist eine höher als erwartet ausgefallene Inflation im März. Der Dow-Jones-Index rutscht kurz nach der Startglocke um 1,3 Prozent ab auf 38.363 Punkte. Der S&P-500 notiert 1,2 Prozent tiefer, während der Nasdaq-Composite um 1,1 Prozent nachgibt.

Tagesthema sind die US-Verbraucherpreise für März. Im vergangenen Monat sind die Preise im Vergleich zum Vormonat insgesamt um 0,4 Prozent und auch in der Kernrate um 0,4 Prozent gestiegen. Ökonomen hatten jeweils einen Anstieg um 0,3 Prozent prognostiziert. Auf Jahressicht erhöhten sich die Preise um 3,5 Prozent und in der Kernrate um 3,8 Prozent. Hier hatten die Erwartungen nur bei 3,4 bzw. 3,7 Prozent gelegen.

Die Inflationsentwicklung zeigt sich damit seit Jahresbeginn weiter hartnäckiger als erwartet. Am Markt verstärkt dies die Sorge, dass die US-Notenbank die Zinswende weiter nach hinten verschiebt und die erste Zinssenkung noch länger auf sich warten lassen dürfte. Gerechnet wird am Markt nun nur noch mit zwei Zinssenkungen in diesem Jahr, nach zuvor drei.

Zuletzt hatte bereits ein starker Arbeitsmarktbericht und falkenhafte Aussagen von US-Notenbanker die Zinssenkungserwartungen am Markt schwinden lassen. Am Anleihemarkt reagieren die Renditen auf die neuen Preisdaten mit einem kräftigen Anstieg. Die Rendite 10-jähriger Papiere steigt um 11,5 Basispunkte auf 4,48 Prozent. Der Dollar profitiert von den nun wohl länger auf hohem Niveau verbleibenden Zinsen. Der Dollarindex steigt um 0,7 Prozent.

Weitere Hinweise auf die Zinspolitik der Fed könnten auch einige Reden von Fed-Mitgliedern im Handelsverlauf geben. Zudem wird das Protokoll der FOMC-Sitzung im März veröffentlicht (20 Uhr MESZ).


   Ölpreise steigen wieder 

Die Ölpreise legen nach dem Vortagesrücksetzer nun wieder etwas zu. Die Preise für die Sorten WTI und Brent steigen um bis zu 0,5 Prozent. Gestützt werden die Preise tendenziell von Angebotssorgen aufgrund des anhaltenden Nahostkonflikts und den Befürchtungen einer weiteren Eskalation.

Der Goldpreis gibt mit den anziehenden Marktzinsen und dem steigenden Dollar kräftig nach. Der Preis für die Feinunze sinkt um 1,1 Prozent.


   Delta Air Lines nach Zahlen fester 

Die Aktie von Delta Air Lines gewinnt 2,1 Prozent. Die Fluggesellschaft hat im ersten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen und Rekordumsätze erzielt. Zudem wird mit einer anhaltend starken Nachfrage nach Flugreisen gerechnet. Im Gefolge steigt auch die Aktien des Wettbewerbers United Airlines (+1,1%). American Airlines geben indessen um 0,4 Prozent nach.

Die GM-Tochter Cruise unternimmt einen weiteren Anlauf, ihre fahrerlosen Autos auf die Straße zu bringen. Vorerst bleibt jedoch der Mensch am Steuer. Beginnend in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona sammeln die Autos Daten im laufenden Verkehr zu Geschwindigkeitsbegrenzungen, Stoppschildern und Ampeln. Später ist eine Ausweitung auch auf andere Städte geplant. Die Aktie von General Motors notiert 0,8 Prozent niedriger.


=== 
INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.363,28        -1,3%       -520,39          +1,8% 
S&P-500              5.148,84        -1,2%        -61,07          +8,0% 
Nasdaq-Comp.        16.129,54        -1,1%       -177,10          +7,5% 
Nasdaq-100          17.981,75        -1,0%       -188,16          +6,9% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,93        +18,4          4,74           50,9 
5 Jahre                  4,54        +16,4          4,38           54,0 
7 Jahre                  4,52        +14,7          4,37           54,6 
10 Jahre                 4,48        +11,5          4,36           60,0 
30 Jahre                 4,56         +6,3          4,50           59,2 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:00 Uhr  Di, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0763        -0,9%        1,0853         1,0854   -2,6% 
EUR/JPY                164,15        -0,4%        164,75         164,78   +5,5% 
EUR/CHF                0,9807        -0,0%        0,9810         0,9823   +5,7% 
EUR/GBP                0,8554        -0,1%        0,8561         0,8583   -1,4% 
USD/JPY                152,49        +0,5%        151,81         151,83   +8,2% 
GBP/USD                1,2583        -0,7%        1,2676         1,2646   -1,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,2570        +0,3%        7,2415         7,2428   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             67.643,18        -2,2%     69.290,16      71.790,24  +55,3% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               85,34        85,23         +0,1%          +0,11  +17,5% 
Brent/ICE               89,90        89,42         +0,5%          +0,48  +17,3% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               27,67        27,37         +1,1%          +0,31  -13,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.327,45     2.352,73         -1,1%         -25,28  +12,9% 
Silber (Spot)           27,67        28,23         -2,0%          -0,56  +16,4% 
Platin (Spot)          965,00       980,25         -1,6%         -15,26   -2,7% 
Kupfer-Future            4,26         4,29         -0,7%          -0,03   +8,9% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/err/flf

(END) Dow Jones Newswires

April 10, 2024 09:57 ET (13:57 GMT)