Ein Blick auf den bevorstehenden Tag an den europäischen und globalen Märkten von Ankur Banerjee

Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten und die Wiederkehr einer längerfristigen Zinserhöhung in den USA haben die Risikobereitschaft geschwächt und die asiatischen Aktien auf Talfahrt geschickt, während der Dollar auf ein Fünfmonatshoch kletterte und der schwache Yen auf einem Niveau verharrte, das zuletzt Mitte der 1990er Jahre erreicht worden war.

Die trübe Stimmung wird sich in Europa fortsetzen, da die Börsen dort laut Futures deutlich niedriger eröffnen werden. Die britischen Arbeits- und Lohndaten werden wahrscheinlich im Rampenlicht stehen, da die Händler die Berichte analysieren, um abzuschätzen, wann die Bank of England ihren Zinssenkungszyklus beginnen wird.

Die Märkte gehen davon aus, dass der August der wahrscheinlichste Zeitpunkt für den Beginn der geldpolitischen Lockerung ist, wobei für das Jahr 49 Basispunkte an Zinssenkungen erwartet werden.

Die US-Notenbank hingegen hat es wahrscheinlich nicht eilig, ihren Lockerungszyklus zu beginnen, nachdem die Einzelhandelsumsätze im März höher als erwartet ausgefallen sind, was der jüngste Beweis für eine widerstandsfähige US-Wirtschaft ist.

Die Märkte rechnen nun mit weniger als zwei Zinssenkungen in diesem Jahr, verglichen mit sechs (ja, Sie haben richtig gelesen) Zinssenkungen, die für Anfang 2024 erwartet werden. Der Startpunkt für den Lockerungszyklus ist nun der September, der von Juni auf den März verschoben wurde.

Kommentare von Fed-Vertretern haben die Händler ebenfalls dazu veranlasst, ihre Erwartungen zurückzuschrauben. Die Präsidentin der San Francisco Federal Reserve Bank, Mary Daly, war die letzte, die andeutete, dass die Fed es nicht eilig hat, die Zinsen zu senken.

"Das Schlimmste, was man tun kann, ist dringend zu handeln, wenn keine Dringlichkeit erforderlich ist", sagte Daly.

Die Flucht in den sicheren Hafen Gold und Dollar setzte sich fort, da die Welt darauf wartet, wie Premierminister Benjamin Netanjahu auf den ersten direkten Angriff des Iran reagieren wird. Der Yen, der oft als sichere Anlage gesucht wird, gab weiter nach und fiel auf ein 34-Jahres-Tief, da die wachsende Differenz zwischen den Zinsen in den USA und Japan belastet.

Das chinesische Bruttoinlandsprodukt übertraf die Schätzungen deutlich, aber die schwachen Daten für den Monat März ließen die Anleger über die wirtschaftliche Erholung des Landes besorgt sein.

China wird auch im Mittelpunkt des Interesses der Unternehmenswelt stehen, wenn LVMH, der weltgrößte Luxuskonzern, seine Ergebnisse vorlegt. Die Anleger rechnen mit einer starken Verlangsamung der Luxusverkäufe aufgrund der schwachen chinesischen Nachfrage.

Wichtige Entwicklungen, die die Märkte am Dienstag beeinflussen könnten:

Wirtschaftliche Ereignisse: UK Beschäftigungsentwicklung für Februar, UK durchschnittlicher Wochenverdienst für 3 Monate bis Februar

Gewinne: LVMH, UnitedHealth, Johnson & Johnson, Bank of America und Morgan Stanley.