BERLIN(dpa-AFX) - Der Vorsitzende des Bundestagsbildungsausschusses, Kai Gehring, fordert nach den desaströsen Pisa-Ergebnissen eine Sonder-MPK der Regierungschefinnen und Regierungschefs der Länder. "Die schlechtesten Bildungsergebnisse seit 23 Jahren sind mehr als ein weiteres Alarmzeichen: Sie markieren einen maximal dringenden Handlungsbedarf", sagte der Grünen-Politiker am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Angesichts der Pisa-Diagnose, des Sanierungsstaus an unseren Schulen in hoher zweistelliger Milliardenhöhe und des eklatanten Lehrkräftemangels muss jetzt eine Sonder-MPK stattfinden. Diese könnte gut vorbereitet im ersten Quartal 2024 angesetzt werden."

Gehring mahnte, dass bei im Vergleich kleineren Milliardenbeträgen - zum Beispiel für die Unterbringung von Geflüchteten - von den Ministerpräsidenten allzu oft der Ruf nach einer solchen Sonder-MPK komme. "Bildung braucht höchste Priorität und steht in gesamtstaatlicher Verantwortung, weil sie das Fundament für unseren Wirtschafts- und Innovationsstandort sowie zur Fachkräftesicherung legt", sagte der Politiker. "Die Länder dürfen die Bildungskrise nicht weiter aussitzen, sonst ist ihre Kultushoheit und Prioritätensetzung mehr als zweifelhaft."

Am Dienstag wurden die Ergebnisse der Pisa-Studie veröffentlicht. Sowohl im Lesen als auch in Mathematik und Naturwissenschaften handle es sich um die niedrigsten Werte, die für Deutschland jemals im Rahmen von Pisa gemessen wurden, hatte die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) mitgeteilt./svv/DP/jha