Zürich (awp) - Mit den jüngsten Berichten aus dem Nahen Osten ist die Nervosität an den Aktienmärkten wieder gestiegen. Vor dem nahenden Wochenende werde sich bei dieser Nachrichtenlage kein Investor im grossen Stil zugreifen, heisst es in einem Kommentar. Laut Berichten hat Israel den Iran angegriffen. Dies lässt die Sorgen über einen breiteren Nahostkonflikt aufflammen. Allerdings wurde das Ausmass der Marktbewegungen zuletzt etwas abgemildert, als sich herausstellte, dass der israelische Angriff begrenzt war.

Nichtsdestotrotz ist die Unsicherheit an den Finanzmärkten gross. Ein kleiner Verfall an den Terminmärkten dürfte die Abwärtsbewegung noch verstärken, meint ein Händler. Insgesamt sei die Nachrichtenlage aktuell etwas unübersichtlich. Klar sei aber, dass auch an den Rohstoff- und Devisenmärkten die Sorgen um einen breit angelegten Konflikt für Sprünge gesorgt hätten. Gerade steigende Ölpreise heizten dann aber das Inflationsthema zusätzlich an. Eine baldige Zinssenkung in den USA werde so immer weiter nach hinten verschoben. "Darunter leiden zum einen die Anleihekurse als auch die Aktien der Techunternehmen", fasst ein Händler zusammen. Die gestiegenen Renditen liessen Aktien immer unattraktiver werden und zögen vermehrt Investorengelder an. 

Der SMI verliert gegen 09.20 Uhr 0,56 Prozent auf 11'168,02 Punkte. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält, sinkt um 0,85 Prozent auf 1821,11 und der breite SPI um 0,60 Prozent auf 14'819,36 Zähler. Im SLI geben alle 30 Werte bis auf Nestlé nach.

Dass die Papiere des Nahrungsmittelherstellers um 0,9 Prozent steigen, sei vor allem den starken L'Oréal-Zahlen zu verdanken. Nestlé ist nach wie vor an dem Kosmetikkonzern beteiligt.

Unter den grössten Verlieren sind derweil die beiden Technologievertreter VAT (-2,6%) und Logitech (-1,5%) zu finden. Aus den hinteren Reihen geben AMS-Osram, Temenos und U-blox um bis zu 1,7 Prozent nach. Die in dieser Woche bislang präsentierten Quartalsergebnisse der weltweit führenden Chip- und Chipausrüstungshersteller konnten bislang nicht überzeugen. Vielmehr gaben sie den Ton für eine - vielleicht - schwierige Ertragssaison für Chipunternehmen an, heisst es im Handel.

Die Abgaben von 4,6 Prozent beim Röntgen- und Hochfrequenzspezialist Comet sind den vorgelegten Zahlen geschuldet.

hr/ra