Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt wird am Mittwoch insbesondere von schwachen Roche-Bons nach unten gezogen. Der Pharmariese konnte mit seinen Zahlen den Markt offenbar nicht überzeugen. Ansonsten ist die Grundstimmung eigentlich recht positiv mit einer gewissen Spannung vor dem weiteren Verlauf der heimischen und der US-Berichtssaison.

In den USA stehen in dieser Woche eine Reihe grosser Abschlüsse wie beispielsweise von Boeing oder Ford aus klassischen Branchen sowie einiger der grössten Technologiekonzerne aus dem Kreis der "Magnificent 7" auf der Agenda. Nach dem heutigen Börsenschluss in New York rücken beispielsweise Meta oder IBM in den Fokus, in den nächsten Tagen folgen Microsoft, Intel oder die Google-Mutter Alphabet. Derweil ist es an der Konjunkturfront relativ ruhig - der UBS CFA-Index zeigte einen weiteren Anstieg des Vertrauens in die Schweizer Konjunktur, in Deutschland legte der ifo-Index zum dritten Mal in Folge zu.

Der Leitindex SMI fällt bis um 11.00 Uhr um 0,39 Prozent auf 11'423,97 Punkte. Allein Roche GS kosten den SMI fast 40 Punkte. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält und bei dem ihre Gewichtung gekappt ist, verliert 0,20 Prozent auf 1865,89 und der breite SPI 0,29 Prozent auf 15'231,37 Zähler. Von den 30 SLI-Werten legen 14 zu und 16 sind schwächer.

Auch hierzulande ist die laufende Quartalsberichtssaison das bestimmende Thema. Die Roche-Bons sacken nach Zahlen um 2,7 Prozent ab, die Inhaber sogar um 3,3 Prozent und landen damit auf dem letzten Platz im SMI. Im Gegensatz zu Konkurrent Novartis (+0,6%) konnte Roche weder mit starken Zahlen noch mit einem höheren Ausblick aufwarten.

Mit Nestlé (-0,02%) legt am morgigen Donnerstag das dritte Schwergewicht im SMI Zahlen vor. Bei den Bluechips stehen dann auch Holcim (+0,1%) unter Beobachtung. Beide Titel hielten sich entsprechend mit grösseren Kurssprüngen zurück.

Die Aktien der UBS (--1,2%) finden sich am Tag der Generalversammlung im unteren Bereich des Kurstableaus wieder. Eine Studie der Citigroup krittelt an der mittlerweile ausgereizten Bewertung der Grossbank und stuft die Titel auf "Neutral" zurück. Derweil sieht UBS-Chef Sergio Ermotti bereits "viele Fortschritte" bei der Integration der Credit Suisse, Präsident Colm Kelleher äussert sich besorgt über die Diskussion um zusätzliche Kapitalanforderungen.

Derweil zeigten sich Richemont (+0,5%) und Swatch (+0,1%) von frühen Verluste erholt. Zunächst hatten ernüchternde Zahlen des Modekonzerns Kering für lange Gesichter in der Branche gesorgt. Nun kristallisiere sich aber offenbar heraus, dass die Probleme bei Kering unternehmensspezifisch seien, so der Tenor am Markt.

Stark gefragt waren nach den teils harten Verlusten der Vorwoche nun dank der guten Stimmung an der Nasdaq wieder Technologie- und Halbleiterwerte. VAT gewannen beispielsweise 2,2 Prozent hinzu, AMS Osram legen vor Zahlen am Freitag um 5,9 Prozent zu.

In der zweiten Reihe zogen Börsenneuling Galderma nach einem Rekordumsatz um 1,4 Prozent an. Seit dem Börsenstart vor rund vier Wochen steht mittlerweile schon ein Kursplus von fast 28 Prozent zu Buche.

Für Temenos brachte derweil auch ein neuer CEO keine Erlösung - die Aktie rutschte um 5,0 Prozent ab.

dm/rw