Zürich (awp) - Nach dem Ausverkauf zum Wochenstart dürfte der Schweizer Aktienmarkt am Dienstag zunächst zu einer Erholung ansetzen. Rasant steigende Neuinfektionen und die sich weiter ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus haben die Pandemie zurück auf die Agenda gebracht. Investoren hätten sie zuletzt erfolgreich eher beiseitegeschoben, heisst es am Markt. Die Vorgaben aus Übersee sind derweil eher schwach. So war es auch an der Wall Street am Montag zu einem Kursrutsch gekommen. In Asien geben die meisten Börsen zwar auch am Dienstag nach, im Vergleich zu Montag aber moderater. Entsprechend gehen Händler von einem insgesamt eher nervösen Handelsverlauf aus.

Die Märkte täten sich immer noch schwer, mit Covid-19 zu leben, meint ein Stratege. Für den Moment überwiege klar der Risk-Off-Modus. Denn mit den steigenden Fallzahlen greife die Sorge um sich, dass die wirtschaftliche Erholung ins Stocken geraten könnte. Gleichzeitig bewege sich die Inflation aber auf einem erhöhten Niveau, was die Unsicherheit der Investoren vor einer möglichen Stagflation befeuere, erklärte ein Händler. Gleichzeitig gibt es aber auch weiterhin die Stimmen am Markt, die den Ausverkauf als eine kurzfristige Bereinigung eines überkauften Marktes sehen und dazu raten, Kursschwächen zum Einstieg zu nutzen.

Der vorbörslich von der Bank Julius Bär berechnete SMI gewinnt gegen 08.20 Uhr 0,43 Prozent hinzu auf 11'912,77 Punkte. Alle 20 SMI-Titel werden höher erwartet.

Dabei verzeichnen die beiden Zahlen-Unternehmen die grössten Kurssprünge. UBS-Aktien ziehen vorbörslich um 3,1 Prozent an. Die Grossbank hat im zweiten Quartal deutlich mehr verdient als im Vorjahr und damit die Erwartungen klar übertroffen. Sie profitierte von den günstigen Marktbedingungen und der positiven Anlegerstimmung.

Im Kielwasser ziehen die Aktien von Konkurrentin CS um überdurchschnittliche 1,8 Prozent an. Allerdings waren beide Papiere am Vortag im Zuge des Ausverkaufs auch klar unter die Räder gekommen. Auch im breiten Markt gewinnen Finanzwerte wie Leonteq (+1,2%) oder Vontobel (+1,3%) vorbörslich deutlicher hinzu.

Für den Schwyzer Logistiker Kühne+Nagel geht es nach starken Quartalszahlen um 3,8 Prozent aufwärts. Nach dem Einbruch in der Vorjahresperiode erzielte das Unternehmen zwischen April und Juni ein starkes Ergebnis trotz der aktuell schwer planbaren Lieferketten.

Ebenfalls kräftig nach oben geht es vorbörslich für Holcim (+1,2%). In einem aktuellen Ausblick machen die Experten von JPMorgan Hoffnung für die Geschäftsentwicklung der Baubranche im ersten Semester.

Mit +0,5 Prozent ziehen auch Roche etwas stärker als der Markt an. Der Pharmakonzern kann mit zwei Zulassungen punkten.

Im breiten Markt stechen noch SFS (+2,7%) nach Zahlen positiv hervor.

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