Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Institut: Experten erwarten leichten Inflationsrückgang weltweit

Wirtschaftsexpertinnen und -experten aus aller Welt erwarten einen Rückgang der Inflationsraten in den kommenden Jahren. Das geht aus dem Economic Experts Survey hervor, einer vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, wie das Ifo-Institut mitteilte. Demnach wird die Inflationsrate im Jahr 2024 weltweit 4,6 Prozent erreichen, im kommenden Jahr dann 4,4 Prozent und 2027 noch 4,0 Prozent. In Deutschland werden für dieses Jahr 3,1 Prozent erwartet, in Österreich 4,2 Prozent und in der Schweiz 1,8 Prozent.

Hauck Aufhäuser Lampe: EZB-Einlagensatz Mitte 2025 bei 2,75%

Die Europäische Zentralbank (EZB) steht nach Einschätzung von Alexander Krüger, Chefvolkswirt von Hauck Aufhäuser Lampe, vor einer Serie von Zinssenkungen. Krüger ist der Ansicht, dass sich das Lohnwachstum aus Sicht der EZB ausreichend verlangsamen und die Inflation im Sommer auf unter 2 Prozent sinken wird. "Mitte 2025 wird der Bankeinlagensatz bei 2,75 Prozent liegen", sagt Krüger, der einen ersten Zinsschritt nach unten im Juni für "gesetzt" hält. Von der Geldpolitik der Federal Reserve werde sich die EZB nicht beeinflussen lassen.

ZDH: KMU in der EU-Gesetzgebung mitdenken

Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat nach den Beratungen des EU-Gipfels in Brüssel eine schlanke Gesetzgebung angemahnt, "die die spezifischen Bedürfnisse von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) von Anfang an mitdenkt und sich an ihnen ausrichtet". Die EU-Staats- und Regierungschefs hätten nun die Europäische Kommission aufgefordert, entlang des Prinzips "Vorfahrt für KMU" zukünftige Gesetze aus der Perspektive kleiner und mittlerer Betriebe zu konzipieren. "Das ist richtig und lange überfällig", betonte ZDH-Generalsekretär Holger Schwannecke. "Nur so bekommen wir auf Dauer die Bürokratielawine in den Griff."

Bitkom fordert von Digitalministerkonferenz mehr Kooperation und Koordination

Der Digitalverband Bitkom fordert angesichts der konstituierenden Sitzung der Digitalministerkonferenz eine intensivere Zusammenarbeit der Länder. "Im digitalen Deutschland herrscht bislang zu oft Kleinstaaterei und Kirchturmpolitik. Ein Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen zum Beispiel in den Verwaltungen oder im Datenschutz macht es Verbraucherinnen, Verbrauchern und Unternehmen unnötig schwer und erzeugt Kosten ohne Nutzen", sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Die Minister müssten sich auf eine bundesweite Beschleunigung und Harmonisierung der Digitalpolitik durch eine frühzeitige und bessere Abstimmung zwischen den Bundesländern, die Intensivierung des Erfahrungsaustauschs und die Orientierung an den Erfolgsmodellen digitaler Vorreiter einigen.

Scholz fordert alle Seiten zur Deeskalation im Nahen Osten auf

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat angesichts von Berichten über einen israelischen Angriff auf den Iran von alle Seiten Zurückhaltung gefordert und vor eine Eskalation gewarnt. "Wir rufen alle auf, weiter zur Deeskalation in der Zukunft beizutragen. Die Deeskalation bleibt das Gebot der nächsten Zeit. Darüber werden wir mit all unseren Freunden und Verbündeten reden und gemeinsam mit ihnen in diese Richtung wirken", betonte Scholz. "Alle müssen jetzt und in der nächsten Zeit dafür sorgen, dass es nicht zu einer weiteren Eskalation des Krieges kommt", sagte Scholz auf einer SPD-Veranstaltung auf der Nordseeinsel Norderney.

S&P senkt Israel-Rating aufgrund geopolitischer Bedenken

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat ihre Bonitätsbewertung für Israel von AA minus um eine Stufe auf A plus gesenkt und begründete dies mit geopolitischen Risiken. S&P erklärte auch, dass es einen negativen Ausblick für das Land hat, der die Risiken widerspiegelt, dass der militärische Konflikt eskalieren und "Israels wirtschaftliche, fiskalische und Zahlungsbilanzparameter deutlicher beeinträchtigen könnte, als wir derzeit erwarten".

Israel startet offenbar Vergeltungsschlag gegen Iran

Israel hat nach Angaben von informierten Personen auf den Drohnen- und Raketenangriff des Irans auf sein Territorium offenbar mit begrenzten Schlag reagiert, der darauf abzielte, einen Eskalationszyklus zu vermeiden, der die Länder näher an einen Krieg heranführen könnte. Ziel des Angriffs sei die Gegend um Isfahan in Zentraliran gewesen, sagte eine der Personen. Iranische Medien und soziale Netzwerke berichteten von Explosionen in der Nähe der Stadt, in der Iran Nuklearanlagen und eine Drohnenfabrik unterhält, und von der Aktivierung von Luftabwehrsystemen in Provinzen im ganzen Land, nachdem verdächtige Flugobjekte entdeckt worden waren. Vieles blieb unklar über das Ausmaß oder die Auswirkungen der israelischen Aktion.

DJG/DJN/AFP/apo

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April 19, 2024 07:30 ET (11:30 GMT)