Bern (awp/sda) - Das EDA ignoriert Kritik, Kantone errichten unerlaubte Jagdhütten und die Gesundheitskosten von Kindern wachsen: Das und mehr findet sich in den Sonntagszeitungen. Die Schlagzeilen in nicht verifizierten Meldungen:

"NZZ am Sonntag":

Das Aussendepartement hat Warnungen vor der Uno-Resolution zum Gaza-Krieg ignoriert. Die diplomatische Abteilung der Schweizer Armee warnte vor der Resolution, da diese eine "klar antiisraelische Schlagseite" aufweise, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Die Resolution enthalte keine namentliche Verurteilung der Hamas oder des Terroranschlags vom 7. Oktober. Die Botschaft in Tel Aviv kritisierte, dass der Text in Widerspruch zur Haltung der Schweiz stehe. Andere Abteilungen stimmten der Resolution zu: So etwa die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit, die Direktion für Völkerrecht und die Vertretung aus Ramallah im Westjordanland. Das Departement für auswärtige Angelegenheiten stehe noch immer hinter der Position, die "nach Erlangen eines Konsenses unter den interessierten Diensten" getroffen worden sei, wie es mitteilte.

"SonntagsZeitung" / "Le Matin Dimanche":

Die Walliser Wolfsjagd soll bisher mit unerlaubten Mitteln vonstattengegangen sein. Wildhüter und Jäger legten sich im Auftrag des Kantons in mobilen Jagdhütten auf die Lauer, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Mobile Hütten seien für die übliche Jagd verboten. Mehrere Hütten seien für die Wolfsjagd aufgebaut worden, kritisierte die Gruppe Wolf Schweiz. Einen Standort bestätigte die Zeitung: Eine Hütte liege oberhalb von Hérémence. Sie sei wenige Meter von einem beliebten Wanderweg und am Rand einer Wildruhezone platziert. Vor Ort werde nicht auf die Wolfsjagd aufmerksam gemacht. Der Kanton habe die Gemeinde über die Hütte informiert. Laut dem Gemeindepräsident werde sie nur nachts von professionellen Wildhütern benutzt.

"SonntagsZeitung":

Die Gesundheitskosten von jungen Menschen sind in den letzten Jahren stärker gewachsen bei der älteren Generation. Mit einer Kostensteigerung von 74 Prozent seit 2011 war der Anstieg bei sechs- bis zehnjährigen Kindern am höchsten, wie die "SonntagsZeitung" schrieb. Zu diesem Schluss kam eine Auswertung der Denkfabrik Avenir Suisse. Ein möglicher Grund ist laut der Zeitung die stärkere Verunsicherung bezüglich des Gesundheitszustands. Bei Pensionierten seien die Gesundheitskosten im gleichen Zeitraum um nur 10 Prozent gestiegen. Der Anteil der Kosten, der von Personen über 65 Jahre verursacht werde, sei zudem seit 2011 gleichgeblieben - trotz dem Zuwachs der Babyboomer-Generation um rund einen Viertel.

"SonntagsBlick":

Rund 800'000 Versicherte haben laut dem Krankenkassenverband Santésuisse auf das neue Jahr die Krankenkasse gewechselt. Das entspreche rund 8,8 Prozent der Versicherten, wie "SonntagsBlick" schrieb. Prognosen seien davon ausgegangen, dass jede dritte versicherte Person die Krankenkasse wechseln werde. Bereits im Vorjahr klafften die Prognosen laut der Zeitung von den tatsächlichen Wechseln auseinander. Bei genauer Prüfung würden Versicherte wohl merken, dass sie mit ihrem Anbieter zufrieden seien, sagte der Chefökonom von Santésuisse. Der Vergleichsdienst Comparis ging heuer von einer Wechselquote von rund 15 Prozent es. Er werde künftig auf Umfragen verzichten.

"Le Matin Dimanche":

Schweizer Parteien haben jährlich 7,5 Millionen öffentliche Gelder erhalten. Der Bund bezahle den Betrag an das Sekretariat der Parteifraktionen, wie "Le Matin Dimanche" schrieb. Jede Fraktion erhalte eine Grundentschädigung von 144'500 Franken. Hinzu käme eine Pauschale pro Mitglied von 26'800 Franken. Wie viel Geld davon in die Kampagnen fliesse, lasse sich nicht nachvollziehen. Wofür die Beiträge aufgewendet werden, ist laut der Zeitung vertraulich. Gespräche mit verschiedenen Parteien hätten gezeigt, dass eine Unklarheit über die Verwendung der Gelder herrsche.

"SonntagsBlick":

Die Finanzkontrolle des Kantons Bern hat die Regierung bereits 2019 vor ihrem unklaren Spesenregeln und einem Reputationsrisiko gewarnt. Die Forderung nach griffigeren Regeln sei nicht umgesetzt worden, sagte der Vorsteher der Finanzkontrolle, Thomas Remund, zu "SonntagsBlick". Die Finanzkontrolle hatte vorgeschlagen, einen Kostenrahmen für individuelle Spesenabrechnungen einzuführen. Die Regierung will auf Anfrage der Zeitung den Prüfbericht und die Antwort darauf nicht veröffentlichen. Sie verwies darauf, dass die Spesenverordnung seit 2021 angepasst worden sei.

"SonntagsBlick":

Die Gegner des Pistenausbaus am Flughafen Zürich haben einen Rückzug der Abstimmungsunterlagen beantragt. Das Referendumskomitee reichte beim Zürcher Regierungsrat ein entsprechendes Gesuch ein, wie "SonntagsBlick" schrieb. Bereits Ende Dezember reichte das Komitee eine Stimmrechtsbeschwerde gegen die Abstimmung vom 3. März ein. Der Regierungsrat habe sich bisher nicht mit der Sache beschäftigt, schrieb die Zeitung. Weshalb die Beschwerde noch nicht behandelt worden ist, liess der Regierungsrat offen. Die umstrittenen Abstimmungsunterlagen sind gemäss "SonntagsBlick" mittlerweile bei den Gemeinden eingetroffen.

"NZZ am Sonntag":

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat laut Finanzministerin Karin Keller-Sutter zu spät vor einer möglichen globalen Schuldenkrise gewarnt. Die Arbeiten für einen Schuldenabbau würden durch geopolitische Differenzen erschwert, sagte die FDP-Bundesrätin im Interview mit der "NZZ am Sonntag". "Die Geopolitik darf dieses Gremium nicht paralysieren", sagte sie. Die Welt müsse sich hinter den Zielen der Finanzstabilität zusammenraufen. Sorge bereite ihr zudem, dass die Konsequenzen einer möglichen weltweiten Verschuldung zu wenig präsent seien. Mit einem Wohlstandsverlust gingen auch politische Instabilität und soziale Unruhen einher, sagte Keller-Sutter.

"SonntagsZeitung":

Der russische Botschafter in Bern, Sergei Garmonin, hat der Schweiz für ihre Friedensvermittlungen eine Absage erteilt. Die Schweiz habe "ihre Rolle als unparteiliche internationale Vermittlerin vollständig verloren", sagte Garmonin der "SonntagsZeitung". Die Schweizer Initiative einer Friedenskonferenz sei zum Scheitern verurteilt. Statt nur der zehn Punkte des Friedensplans der Ukraine müssten auch russische Ultimaten berücksichtigt werden. Mit der aktuellen Ausgangslage sehe Garmonin keine Möglichkeit, dass Russland an einer Konferenz in der Schweiz teilnehmen werde.

"NZZ am Sonntag":

Ein Jahr nach seinem Rücktritt hat sich der ehemalige SVP-Bundesrat Ueli Maurer als Impfgegner bezeichnet. "Wir haben vorgegaukelt, wir hätten Impfstoffe, die absolut nützlich seien", sagte Maurer in einem Interview mit dem Internetsender Hoch2.tv, wie die "NZZ am Sonntag" schrieb. Stattdessen hätten die Impfstoffe mehr heisse Luft als Inhalt gehabt, sagte Maurer demnach weiter. Zudem habe er der Pharmabranche vorgeworfen, Ängste zu geschürt zu haben, um höhere Profite zu erzielen. "Direktangriffe in dieser Schärfe entsprechen nicht der Usanz für ehemalige Bundesräte", sagte Alt-Bundesrat Pascal Couchepin (FDP) der Zeitung. Maurer ruiniere mit solchen Äusserungen seinen guten Ruf.