NEW YORK (Dow Jones)--Die US-Börsen präsentieren sich am Mittwoch mit kräftigen Abschlägen. Eine höher als gedacht ausgefallene Inflation löst massive Verkäufe aus, weil Zinssenkungshoffnungen ausgepreist werden. Der Dow-Jones-Index rutscht um 1,3 Prozent auf 38.377 Punkte ab, S&P-500 und Nasdaq-Composite sinken um jeweils 1,2 Prozent. Die US-Verbraucherpreise für März sind im vergangenen Monat im Vergleich zum Vormonat und auch in der Kernrate deutlicher gestiegen als Ökonomen vorausgesagt hatten. Auch auf Jahressicht fiel die Teuerung deutlicher als prognostiziert aus.

Die Inflationsentwicklung zeigt sich damit seit Jahresbeginn weiter hartnäckiger als erwartet. Am Markt verstärkt dies die Sorge, dass die US-Notenbank die Zinswende weiter nach hinten verschieben und womöglich auch weniger stark senken wird. Selbst Zinserhöhungen wollen einige Börsianer nicht mehr gänzlich ausschließen. Leitzinssenkungen seien auf absehbare Zeit "vom Tisch", urteilt Analyst Skyler Weinand von Regan Capital. Weinand erwartet, dass die Zentralbanken weltweit, auch die Fed, weiterhin gegen die Inflation kämpften. Dies werde "durch eine längere Stagnation der Zinssätze und vielleicht eine Zinserhöhung in nicht allzu ferner Zukunft" geschehen.

Weitere Hinweise auf die Zinspolitik der Fed könnten auch einige Reden von Fed-Mitgliedern im Handelsverlauf geben. Zudem wird das Protokoll der FOMC-Sitzung im März veröffentlicht (20:00 Uhr MESZ). Am Rentenmarkt treiben sinkende Notierungen die Renditen mit den schwindenden Zinssenkungsspekulationen signifikant nach oben. Davon profitiert der Dollar, der Dollarindex steigt um 1,0 Prozent. Der Euro gab im Gegenzug über einen US-Cent nach.


   Ölpreise steigen wieder 

Die Ölpreise legen nach dem Vortagesrücksetzer nun wieder etwas zu. Gestützt werden die Preise tendenziell von Angebotssorgen aufgrund der schwindenden Hoffnungen auf einen Waffenstillstand im Gazakrieg. Selbst klar deutlicher als gedacht gestiegene US-Rohöllagerbestände bremsen den Preisanstieg nur kurzzeitig.

Der Goldpreis gibt mit den anziehenden Marktzinsen und dem steigenden Dollar nach. Nach der jüngsten Preisrally sei das gelbe Edelmetall anfällig für Gewinnmitnahmen, heißt es im Handel.


   Delta Air Lines nach Zahlen fester 

Die Aktie von Delta Air Lines zeigt mit einem leichten Aufschlag von 0,1 Prozent in dem schwachen Marktumfeld relative Stärke. Die Fluggesellschaft hat im ersten Quartal die Gewinnerwartungen übertroffen und Rekordumsätze erzielt. Zudem wird mit einer anhaltend starken Nachfrage nach Flugreisen gerechnet. Im Gefolge steigt auch der Kurs des Wettbewerbers United Airlines (+0,3%). American Airlines geben indessen um 1,1 Prozent nach.

Die GM-Tochter Cruise unternimmt einen weiteren Anlauf, ihre fahrerlosen Autos auf die Straße zu bringen. Vorerst bleibt jedoch der Mensch am Steuer. Beginnend in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona sammeln die Autos Daten im laufenden Verkehr zu Geschwindigkeitsbegrenzungen, Stoppschildern und Ampeln. Später ist eine Ausweitung auch auf andere Städte geplant. Die Aktie von General Motors notiert mit dem Gesamtmarkt 1,2 Prozent niedriger.

Der taiwanische Halbleiterhersteller TSMC vermeldete einen überraschend starken Umsatzzuwachs im ersten Quartal sowie im März. Im Gefolge steigen Nvidia um 1,4 Prozent. AMD und Intel geben dagegen stark nach.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                38.377,21        -1,3%       -506,46          +1,8% 
S&P-500              5.147,97        -1,2%        -61,94          +7,9% 
Nasdaq-Comp.        16.116,67        -1,2%       -189,97          +7,4% 
Nasdaq-100          17.949,33        -1,2%       -220,57          +6,7% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit     Rendite  Bp zu VT  Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre         4,92     +17,8        4,74       50,2 
5 Jahre         4,55     +17,4        4,38       55,1 
7 Jahre         4,53     +16,3        4,37       56,2 
10 Jahre        4,50     +13,3        4,36       61,8 
30 Jahre        4,58      +8,2        4,50       61,1 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mi, 8:00 Uhr  Di, 17:20 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0735        -1,1%        1,0853         1,0854   -2,8% 
EUR/JPY                164,16        -0,4%        164,75         164,78   +5,5% 
EUR/CHF                0,9803        -0,1%        0,9810         0,9823   +5,7% 
EUR/GBP                0,8569        +0,0%        0,8561         0,8583   -1,2% 
USD/JPY                152,93        +0,8%        151,81         151,83   +8,6% 
GBP/USD                1,2527        -1,2%        1,2676         1,2646   -1,5% 
USD/CNH (Offshore)     7,2605        +0,3%        7,2415         7,2428   +1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             68.653,23        -0,8%     69.290,16      71.790,24  +57,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               85,45        85,23         +0,3%          +0,22  +17,7% 
Brent/ICE               89,67        89,42         +0,3%          +0,25  +17,0% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF              27,385        27,37         +0,1%          +0,02  -13,6% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          2.339,85     2.352,73         -0,5%         -12,88  +13,5% 
Silber (Spot)           28,02        28,23         -0,7%          -0,21  +17,8% 
Platin (Spot)          963,50       980,25         -1,7%         -16,75   -2,9% 
Kupfer-Future            4,26         4,29         -0,5%          -0,02   +9,1% 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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April 10, 2024 12:31 ET (16:31 GMT)