Rüstungswerte durchwachsen - Rheinmetall nach Abstufung schwach
Am 19. April 2024 um 10:00 Uhr
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FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Nach ihren Rekordrallys bis Anfang des Monats profitieren Rüstungswerte aktuell kaum von der immer angespannteren geopolitischen Lage. Aktien des Antriebstechnik-Spezialisten Renk haben seit dem Rekordhoch am 2.April bis zu knapp einem Drittel korrigiert und erholen sich aktuell etwas. Papiere des Elektronikanbieters Hensoldt halten sich nach bis zu 20 Prozent Korrektur aktuell nur stabil.
Bei Rheinmetall geht es am Freitagmorgen gar abwärts, nachdem die Deutsche Bank am Vorabend ihre Kaufempfehlung gestrichen hatte. Analyst Christoph Laskawi zog sein Kursziel zwar auf 510 Euro an, liegt damit aber nur etwa auf aktuellem Xetra-Niveau. In der Spitze hatten Rheinmetall Anfang April schon fast 572 Euro gekostet und seither knapp zwölf Prozent korrigiert.
Die kurz- und mittelfristigen Aussichten seien angemessen eingepreist, so Laskawi. Er rechnet zwar mit einer Aufstockung der mittelfristigen Konzernziele am Kapitalmarkttag, aber auch dies sei im Kurs enthalten./ag/zb
Die Rheinmetall AG ist auf Konzipierung, Produktion und Vertrieb von Ausrüstungselementen, Komponenten und Lösungen für die Verteidigungs- und Zivilindustrien spezialisiert. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- Fahrzeugsysteme (35,1 %): vielseitig einsetzbare Rad- und Kettenfahrzeuge (taktische Militärfahrzeuge, Unterstützungsfahrzeuge, Logistik- und Spezialfahrzeuge);
- Sonden und Aktuatoren (20,5 %): Aktuatoren, Anlagen zur Abgasrückführung, Drosselventile, Abgasklappen für Elektromotoren, Magnetventile, Pumpen usw. zum Einsatz in Wärmemanagement- und Fluidmanagementanwendungen in den Bereichen Mobilität und Industrie;
- Waffen- und Munitionssysteme (19,5 %): Maschinenkanonen für Land-, Luft- und Seefahrzeuge, Waffen mit glattem Lauf, Artilleriesysteme, intelligente Geschosse, Hochenergielaser usw.;
- Elektronische Lösungen (13 %): Sonden und Vernetzungssysteme, Lösungen zum Schutz im Cyberspace, Luftabwehrsysteme, Radarsysteme, Lösungen zur technischen Dokumentation, integrierte elektronische Systeme, Drohnen und automatisierte Roboter zu Lande, Schulungs- und Simulationslösungen;
- Motorkomponenten und -systeme (11,6 %);
- sonstige (0,3 %).
Ende 2022 verfügte die Gruppe über weltweit 132 Produktionsstandorte.
Die geografische Verteilung des Umsatzes sieht aus wie folgt: Deutschland (29,5 %), Europa (35,7 %), Asien und Naher Osten (16,3 %), Nord- und Südamerika (9 %) und sonstige (9,5 %).