Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Dienstag im frühen Geschäft mehrheitlich klar schwächer. Negative Vorgaben aus den USA und aus Fernost, Zinssorgen und der Nahost-Konflikt überschatten laut Händlern den Markt. Die Erleichterung vom Vortag, dass der Nahost-Konflikt nach dem Angriff Irans auf Israel nicht weiter eskaliert, sei der Ernüchterung gewichen, dass die Märkte doch nicht so einfach zur Tagesordnung übergehen würden.

Dazu kommt, dass die US-Notenbank-Vertreterin Mary Daly zusätzlich Öl ins Feuer der Zinsunsicherheit gegossen habe, wie ein Händler sagt. Daly betonte, dass das Fed mit Senkungen keine Eile habe und es in der Inflationsbekämpfung noch eine Menge zu tun gebe. Damit werde der Juni als Datum einer ersten US-Zinssenkung immer unwahrscheinlicher, heisst es am Markt.

Der SMI notiert um 09.18 Uhr um 1,10 Prozent tiefer bei 11'270,11 Punkten. Der SLI Index, der die 30 wichtigsten Aktien enthält, fällt um 1,27 Prozent auf 1845,96 und der breite SPI um 1,08 Prozent auf 14'924,18 Zähler. 29 der 30 SLI-Titel geben aktuell nach, davon rund zwei Drittel mehr als 1 Prozent.

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re (-6,1% oder 6,55 Fr.) führen die Verlierer bei den Blue Chips an. Sie werden allerdings ex-Dividende von 6,80 Franken gehandelt. Auch Straumann (-3,3% oder 4,60 Fr.) und Adecco (-8,9% oder 3,04 Fr) sind "ex-Dividende" (von 0,85 Fr. bzw. 2,50 Fr.) gehandelt.

Logitech (-3,5%) setzen den Abwärtstrend vom Vortag fort, als Morgan Stanley die Empfehlung gesenkt hatte.

UBS (-2,8%) stehen ebenfalls unter Druck. Nach Aussagen der Finanzministerin Keller-Sutter wird die neue Bankenregulierung für die UBS sehr teuer. Nach Schätzungen, die am Markt kursieren, muss die UBS zwischen 15 und 25 Milliarden Dollar an zusätzlichem Kapital aufbauen. Dies sei plausibel, sagte sie.

Sika verlieren 1,4 Prozent. Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin ist im ersten Quartal vor allem dank einer grossen Akquisition um gut ein Fünftel gewachsen und hat die Prognosen für das laufende Jahr bestätigt.

Die Aktien von DocMorris sacken nach Zahlen um 5,3 Prozent ab. Die Versandapotheke hat im ersten Quartal den Umsatz etwas weniger stark als von Analysten erwartet gesteigert.

Zu den Gewinnern zählen SGS (+1,1%) und Barry Barry Callebaut (+4,2%). Beide Aktien profitieren von Analystenempfehlungen. UBS hat das Rating für Barry Callebaut auf "Neutral" von "Sell" hochgestuft. JPMorgan hat die Empfehlung für SGS im Rahmen einer Branchenstudie auf "Overweight" von "Neutral" erhöht.

Dagegen fallen Swatch (-1,8% auf 197,35 Fr.), nachdem Morgan Stanley das Kursziel auf 190 von 240 Franken gesenkt hat. Die Empfehlung lautet "Equal weight".

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