Zürich (awp) - Der Schweizer Aktienmarkt tendiert am Mittwoch nach einem etwas schwächeren Start nun leicht fester. Der Markt versuche auch nach fünf positiven Vortagen den Aufwärtstrend fortzusetzen, sagte ein Händler. "Es hat zunächst etwas nach Konsolidierung geschmeckt. Dann aber haben die Optimisten wieder das Szepter übernommen." Trotz der überraschenden Beschleunigung des Preisauftriebs in den USA seien die meisten Marktteilnehmer weiter überzeugt, dass es im Juni zu einer ersten Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed kommen wird.

Mangels Konjunkturdaten stehen bei den Marktteilnehmern am Berichtstag vor allem die Aktien der Unternehmen im Fokus, die ihre Ergebnisse veröffentlicht haben. Wichtige Konjunkturzahlen werden erst am Donnerstag mit den US-Produzentenpreisen und dem wöchentlichen Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Dazu werfe der grosse Eurex-Verfall vom kommenden Freitag allmählich seine Schatten voraus. Der März-Verfall zählt zu den vier grossen Terminen des Jahres. Am sogenannten Hexensabbat laufen Optionen und Futures sowohl auf Indizes als auch auf Einzelwerte aus.

Der Leitindex SMI, der im Frühgeschäft noch auf 11'736 Zähler gefallen war, notiert um 11.15 Uhr um 0,15 Prozent höher auf 11'779,78 Punkten. Dabei markierte der SMI bei 11'781 gar ein neues Hoch seit Frühling 2022.

Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, legt um 0,21 Prozent zu auf 1925,83 und der breite SPI um 0,13 Prozent auf 15'363,06 Zähler. I SLI stehen sich zwanzig Gewinner und zehn Verlierer gegenüber.

Bei den SMI-Werten stechen Geberit (-2,1%) negativ hervor. Der Sanitärtechnik-Konzern hat im Geschäftsjahr 2023 zwar den operativen Gewinn gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert. Der Reingewinn ging wegen eines Steuereffekts aber zurück. Die Zahlen lägen ganz knapp unter den Analystenerwartungen, heisst es am Markt. Manch ein Analyst habe zudem auf eine noch höhere Dividende gehofft, meinte ein Händler.

Dahinter folgen mit Novartis (-0,7%), Roche GS (-0,4%) und Alcon (-0,3%) Vertreter aus der Gesundheitsbranche. Dabei ist am Markt von Umschichtungen die Rede. Aber auch Zykliker wie Kühne + Nagel (-0,3%) und Schindler PS (-0,1%) sind etwas leichter. Nestlé (+0,9%), die schwerste SMI-Aktie, gibt dem Gesamtmarkt dagegen eine gute Stütze.

Die Aktien von Sandoz (+0,3%) konnten ein anfänglich klares Minus im Verlauf in ein Plus verwandeln. Der Generikahersteller hat 2023 den Umsatz kräftig gesteigert und dabei vor allem im margenstarken Biosimilargeschäft zugelegt. Allerdings lag der Gewinn etwas unter den Erwartungen der Analysten. Dafür streicht etwa Stifel die Ausschüttungspolitik positiv hervor.

An die Spitze der Gewinner aber setzen sich Lonza (+1,3%). Ein Händler verweist darauf, wie gut die (kleineren) Konkurrenten des Pharmazulieferers auf ihre Zahlen reagiert hätten. "Da könnte Lonza als Marktführer eventuell noch kursmässig etwas zugute haben", sagt ein Händler.

Gefragt sind zudem die Versicherer Swiss Re (+1,0%) und Swiss Life (+0,5%), die ihren markt- und zinsbedingt guten Lauf fortsetzen könnten. Swiss Life wird am (morgigen) Donnerstag Zahlen präsentieren. UBS (+0,5% auf 27,84 Fr.) eilen von einem Mehrjahreshoch zum nächsten. Neu steht der höchste Kurs seit 2008 bei 27,93 Franken.

Die Technologiewerte VAT (+0,7%) und Logitech (+1,1%) würden im Sog der festeren Nasdaq gekauft, heisst es weiter. Auch die am breiten Markt notierten AMS Osram (+3,1%) legen zu.

Auf den hinteren Rängen fallen Stadler Rail (-0,8%) auf. Die Aktie hat sich nämlich von einem klaren Minus nahezu erholt. Der Zughersteller hat 2023 mehr verdient und sich für die kommenden zwei Jahre positiv zu Umsatz und Profitabilität geäussert.

Die Zahlen von Rieter (+3,9%) und Autoneum (+3,8%) werden mit steigenden und die von Medacta (-4,8%) und Orior (-1,1%) mit fallenden Kursen quittiert.

Bei der angeschlagenen Peach Property (+7,4%) werde die Zeichnung von neuen Aktien durch die Ankeraktionäre als Zeichen des Vertrauens gewertet, meinte ein Händler.

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