Zürich (awp) - Am Schweizer Aktienmarkt dürfte es am Dienstag abwärts gehen. Darauf deuten die negativen Vorgaben aus den USA und aus Fernost hin sowie vorbörsliche Indikationen für den SMI. Auch die US-Aktien-Futures signalisieren eine tiefere Eröffnung. Damit dürfte die Erleichterung, dass der Nahost-Konflikt nach dem Angriff Irans auf Israel nicht weiter eskaliert ist, wohl der Ernüchterung Platz machen, dass die Märkte doch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen können, sagt ein Händler. Die Verunsicherung über die weitere Entwicklung und die Folgen für die Wirtschaft sei doch grösser als angenommen. "Die dunkle Wolke der Nahost-Eskalation hängt über den Märkten", fasst ein Börsianer die Stimmung zusammen.

Dazu komme die anhaltende Zinsunsicherheit. Diese wurde von den am Vortag veröffentlichten starken Zahlen vom US-Detailhandel verstärkt sowie Äusserungen der US-Notenbank-Vertreterin Mary Daly verstärkt. Sie betonte, dass das Fed mit Senkungen keine Eile habe und es in der Inflationsbekämpfung noch eine Menge zu tun gebe. Damit werde der Juni als Datum einer ersten US-Zinssenkung immer unwahrscheinlicher, heisst es am Markt. Impulse erhält der Markt hierzulande ausserdem in Form von Firmenergebnissen. So haben Sika, DocMorris und Cicor Zahlen vorgelegt.

Die Bank Julius Bär berechnet den SMI vorbörslich um 08.15 Uhr um 0,87 Prozent tiefer bei 11'296,89 Punkten. Alle 20 SMI-Werte werden tiefer gestellt. Die Abschläge reichen von -6,4 Prozent (rsp. 6,85 Fr.) bei Swiss Re bis -0,3 Prozent bei Sika.

Die Aktien des Rückversicherers Swiss Re werden allerdings ex-Dividende von 6,80 Franken gehandelt.

Die Bauchemie- und Klebstoffherstellerin Sika ist im ersten Quartal vor allem dank einer grossen Akquisition um gut ein Fünftel gewachsen. Aus eigener Kraft ist Sika um 0,2 Prozent gewachsen. Für 2024 rechnet Sika weiterhin mit einer Erholung der Baumärkte und bestätigt daher die Prognosen für das laufende Jahr.

Die Aktien von DocMorris werden nach Zahlen um 3,8 Prozent tiefer indiziert. Die Versandapotheke hat im ersten Quartal den Umsatz etwas weniger stark als von Analysten erwartet gesteigert.

Fester gestellt werden Barry Callebaut (+1,4%) und SGS (+1,1%). Beide Aktien profitieren von Analystenempfehlungen. UBS hat das Rating für Barry Callebaut auf "Neutral" von "Sell" hochgestuft. JPMorgan

hat die Empfehlung für SGS im Rahmen einer Branchenstudie auf "Overweight" von "Neutral" erhöht.

Ein Prozent tiefer indiziert sind Swatch (-1,0% auf 198 Fr). Morgan Stanley hat das Kursziel auf 190 von 240 Franken gesenkt. Die Empfehlung lautet "Equal weight". Auch die Titel von Richemont werden um ein Prozent tiefer erwartet.

Neben Swiss Re werden auch Adecco (-7,4% oder 2,52 Fr.) und Straumann (-1,4% oder 1,97 Fr.) ex-Dividende gehandelt. Die Dividenden betragen 2,50 Franken respektive 0,85 Franken je Aktie.

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