BERLIN (dpa-AFX) - Die milliardenschweren Entlastungspakete der Bundesregierung erreichen nach Einschätzung der Caritas nicht alle Menschen in Deutschland. "Die Maßnahmen werden nicht automatisch von allen verstanden", sagte die Präsidentin des Deutschen Caritas-Verbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Mittwoch). Was etwa die Gaspreisbremse sei, sei für viele nicht auf Anhieb verständlich. Es brauche Berater und Vermittler, die hilfesuchenden Menschen zur Seite stünden.

Das könnten etwa Heizkosten-Lotsen in den Schuldnerberatungsstellen sein oder Freiwillige, die geschult würden, um den Bürgern zur Seite zu stehen, sagte Welskop-Deffaa. Sowohl professionelle Beratung wie Ehrenamtliche würden gebraucht. Sie kritisierte zudem, dass es kompliziert sei, Anträge auf finanzielle Hilfe zu stellen, und forderte einfachere Formulare. Etliche Menschen bemühten sich derzeit um das Wohngeld, scheiterten aber am Antrag. Die Politik müsse berücksichtigen, dass viele Menschen mit der Bewältigung ihres ganz normalen Alltags so gefordert seien, dass Zeit und Kraft fehlten, um sich nebenher mit politischen Entscheidungen zu beschäftigen./vee/DP/zb