BERLIN (dpa-AFX) - Die Skepsis gegenüber der Zuwanderung ist in Deutschland laut ARD-"Deutschlandtrend" gestiegen. Derzeit verbinden 64 Prozent der Deutschen eher Nachteile mit der Zuwanderung - im Mai gaben das noch 54 Prozent an, wie die am Donnerstag veröffentlichte Erhebung von infratest dimap ergab. Dagegen sagen 27 Prozent derzeit, Deutschland habe durch Zuwanderung eher Vorteile - im Mai waren es noch 32 Prozent. 9 Prozent machten keine Angaben beziehungsweise antworteten mit "weiß nicht".

Auch die Unterstützung für eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen wächst: 64 Prozent der wahlberechtigten Deutschen sprechen sich laut der Umfrage derzeit dafür aus, dass Deutschland weniger Flüchtlinge aufnehmen soll (plus 12 Prozent seit Mai). 27 Prozent wollen genauso viele Flüchtlinge wie derzeit aufnehmen. Lediglich 5 Prozent sprechen sich derzeit dafür aus, dass Deutschland mehr Flüchtlinge aufnehmen soll (minus 3 Prozent). Vier Prozent machten keine Angaben beziehungsweise antworteten "Weiß nicht".

Für die repräsentative Umfrage hat infratest dimap von Montag bis Mittwoch dieser Woche 1302 Wahlberechtigte befragt.

In der Frage nach Maßnahmen zum Umgang mit Geflüchteten findet eine Verstärkung der Grenzkontrollen derzeit die meiste Unterstützung: Acht von zehn Deutschen halten dies derzeit für richtig (82 Prozent). Dass Deutschland mit afrikanischen Staaten Flüchtlingsabkommen abschließen sollte, halten derzeit ebenso acht von zehn Deutschen für richtig (77 Prozent). Die Einführung einer Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen sehen 71 Prozent der Befragten als richtig an.

Die aktuelle Flüchtlingspolitik wird eher kritisch gesehen. Dass die Abschiebung von abgelehnten Asylbewerbern aktuell gut oder eher gut gelinge, sagen nur 9 Prozent. Lediglich 14 Prozent finden momentan, dass die Integration von Flüchtlingen in den Arbeitsmarkt gut oder eher gut gelingt. Dass die Integration von Flüchtlingen in die Gesellschaft generell gut oder eher gut gelingt, sehen derzeit nur 16 Prozent so./vee/DP/men